Hamilton setzte bei der Rückkehr der Königsklasse in die Alpenrepublik mit 1:09,542 Minuten die erste Duftmarke auf dem runderneuerten Red Bull Ring. Der viermalige Saisonsieger lag dabei sogar knapp vier Zehntelsekunden vor Rosberg (1:09,919) - und fast eine Sekunde vor Ferrari-Star Fernando Alonso (Spanien) in 1:10,470. Auf der mit 4,326 km sehr kurzen Strecke ist das mehr als eine Welt.
"Wenn das Auto so im Rennen geht, wird es ein gutes Rennen", sagte Hamilton: "Die Strecke ist sehr schnell, es gefällt mir sehr." Den Vorsprung auf Rosberg wollte er nicht überbewerten: "Das war noch nicht das Qualifying. Ich bin sicher, er hat noch ein bisschen Zeit in der Hinterhand."
Missverständnis mit Team
Rosberg selbst hatte ein kleines Missverständnis mit seinem Team. "Die sagen mir Sachen, die ich ändern muss. Auf einmal werde ich langsamer und langsamer. Dann frage ich: Was ist den jetzt? Und dann sagen sie: Ach so, ja, wir haben weniger Motorleistung", so Rosberg: "Super, danke, könnt ihr mir ja auch mal sagen."
"Der Dreher war sicherlich nicht geplant, aber als ich drin war, habe ich alles getan, um nicht in die Mauer einzuschlagen", erklärte Vettel sein Missgeschick: "Am Morgen hatten wir zu viele Probleme, der Nachmittag war besser. Ich hoffe, dass wir noch einen Schritt nach vorne machen."
Vettel, der sich schon im Vorfeld des Wochenendes pessimistisch geäußert hatte ("Im Moment schaut es so aus, dass der Vorsprung sehr groß ist"), war als Sechster in 1:10,807 noch einmal ein gutes Stück langsamer. Einziger Trost: Sein Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien), der mit seinem Sieg beim letzten Rennen in Kanada die Siegesserie der Silberpfeile beendet hatte, landete in 1:10,920 als Achter hinter dem Heppenheimer.
Schrecksekunde am Vormittag
Vettel hatte am Vormittag für eine Schrecksekunde gesorgt. Der 26-Jährige leistete sich im ersten freien Training einen doppelten Dreher auf der Start- und Zielgeraden und verhinderte nur mit viel Geschick einen Einschlag seines Red Bull in die Streckenbegrenzung.
Aber auch die anderen Fahrer blieben beim ersten Auftritt auf dem runderneuerten Kurs in Spielberg bei zwischenzeitlichem Regen nicht von Ausflügen in die Auslaufzonen verschont. So erwischte es auch Rosberg, der in der ersten Session trotzdem in 1:11,295 Minuten zunächst vor Hamilton (1:11,435) lag.
Force-India-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich/1:11,935), der am Vormittag noch Rang sieben belegt hatte, landete als 17. noch hinter Adrian Sutil (Gräfelfing/1:11,806), den im ersten Training technische Probleme an seinem Sauber gestoppt hatten.
Vor dem achten Saisonlauf führt Rosberg das Klassement mit 140 Punkten vor Hamilton (118) an. Die Silberpfeile hatten die ersten sechs Rennen gewonnen (viermal Hamilton, zweimal Rosberg), ehe Ricciardo in Montreal bei seinem Debüt-Erfolg in der Königsklasse von technischen Problemen des Top-Duos profitiert hatte.
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