Die Pole Position sicherte sich überraschend Williams-Pilot Felipe Massa (Brasilien) in 1:08,759 Minuten vor seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas (1:08,846).
WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Wiesbaden/1:08,944) musste sich auf dem nur 4,326 km langen Kurs in der Steiermark mit Rang drei zufrieden geben, sein englischer Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton belegte nach einem Dreher ohne Zeit Rang neun vor Nico Hülkenberg (Emmerich) im Force India.
"Zu langsam"
"Viel mehr war nicht drin, ich hatte zwei Runden, die beide zu langsam waren", so ein sichtlich angefressener Vettel: "Heute morgen sah es etwas besser aus als gestern, wir dachten, wir machen noch einen Schritt nach vorne. Der blieb aber aus. Wir kommen dieses Wochenende nicht so gut klar wie zuletzt. Was den Grundspeed angeht, tun wir uns schwer."
Vettel hatte sich schon im Vorfeld des Wochenendes pessimistisch geäußert. "Im Moment schaut es so aus, dass der Vorsprung sehr groß ist", sagte der Heppenheimer mit Blick auf WM-Spitzenreiter Mercedes.
Dass die roten Bullen allerdings auch im Vergleich mit den anderen Verfolgern an Boden verlieren würden, damit war nicht zu rechnen. Auch das teaminterne Duell gegen Kanada-Sieger Daniel Ricciardo (Australien), der auf Platz fünf landete, verlor Vettel erneut.
Schon in Q1 gefährdet
Bereits im Q1 hatte der Heppenheimer hoch gepokert, war in den letzten Minuten in der Box geblieben und als 15. gerade so eine Runde weitergekommen.
Nach den Schwierigkeiten beim letzten Rennen in Montreal hatte Mercedes-Sportchef Toto Wolff vor dem Qualifying bei RTL bereits angedeutet:
"Die Probleme sind nicht komplett aussortiert. Wir haben ein paar Gremlins, die immer wieder auftauchen. Es geht um die Kühlung rund um die Elektronik, das tritt bei vielen kurzen Geraden auf, wo nicht viel Zeit zur Abkühlung bleibt."
Für einigen Ärger sorgte die Kurve acht. Nachdem in den Trainingssessions die Fahrer reihenweise komplett über die Linie getragen wurden, gab es vor dem Qualifying eine klare Ansage: Wer mit allen vier Rädern über der weißen Linie ist, bekommt seine Zeit gestrichen.
Neun Strafen in Q1
Neun Piloten, darunter auch Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) im Ferrari, wurden im Q1 entsprechend bestraft. Pech hatte Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing), der die Qualifikation für das Q3 nur um vier Tausendstelsekunden verpasste und 17. wurde.
"Von den Resultaten her geht es nicht wirklich weiter, das ist klar. Es ist nicht so, dass wir im Rennen viele Positionen gutmachen, aber kleine Schritte machen wir schon", so Sutil: "Der große muss jetzt allerdings auch irgendwann kommen."
Im dritten freien Training am Samstagmorgen hatte Bottas bereits die Konkurrenz überrascht und die Bestzeit vor Hamilton gesetzt.
Vor dem achten Saisonlauf führt Rosberg das Klassement mit 140 Punkten vor Hamilton (118) an. Die Silberpfeile hatten die ersten sechs Rennen gewonnen (viermal Hamilton, zweimal Rosberg), ehe Ricciardo in Montreal von technischen Problemen des Top-Duos profitiert hatte.
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