Rosberg holt Pole und Bestmarke

Von Alexander Maack
Nico Rosberg startet beim Brasilien-GP zum fünften Mal in Folge von der Pole Position
© getty

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat beim Großen Preis von Brasilien zum fünften Mal in Folge das Mercedes-Duell im Qualifying gegen Nico Rosberg verloren. Der Deutsche fuhr am Samstag auf dem Autodromo Jose Carlos Pace in 1:11,282 Minuten abermals die Quali-Bestzeit, fünf Mal in Folge war ihm dies in seiner F1-Karriere noch nie gelungen. Hamilton fuhr auf Startplatz 2, Sebastian Vettel im Ferrari wurde Dritter.

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"Nach Q2, als es nur drei Zehntel zu Lewis waren, habe ich gehofft. Aber Nico hatte da ein paar Fehler in seiner Runde. Ich wusste, dass es schwierig wird", sagte Vettel über seinen mit über einer halben Sekunde abermals großen Rückstand auf die Silberpfeile.

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Der Polesitter freute sich dagegen umso mehr. "Das ist die beste Ausgangslage für das Rennen", sagte Rosberg: "Die letzte Runde war richtig am Limit. Ich hatte ein paar Schlenzer drin. Ich denke jetzt nur von Rennen zu Rennen. Ich bin hier, um morgen zu gewinnen."

Reifenschonen in Q2?

Rosberg sicherte sich dafür neben der Pole einen weiteren Vorteil: Er taktierte offenbar in Q2 und fuhr sechs Zehntel langsamer als Hamilton. Rosberg lehnte die Bitte seines Teams ab, noch eine schnelle Runde zu fahren. Er hatte die Reifen geschont und dürfte so im ersten Stint des Rennens einen Performance-Vorteil haben. Auf dem in Q2 gefahrenen Satz müssen die Top-Ten-Fahrer am Sonntag starten.

Für Mercedes bedeutete 14. Komplett-Besetzung der ersten Startreihe in der laufenden Saison einen neuen Rekord. Ein Silberpfeil-Fahrer startet am Sonntag zum 31. Mal im Jahr 2015 von einem der ersten beiden Plätze. Zudem überholte der Stuttgarter Konzern mit nunmehr 52 Pole Positions bei der Anzahl der vordersten Startplätze als Hersteller Renault.

Hamilton konnte sich darüber anscheinend nicht freuen. Er ließ den obligatorischen Fototermin der drei Erstplatzierten aus. "Heute war ein guter Tag, die Balance des Autos ist ziemlich gut", erklärte der Weltmeister: "Mein Hauptjob 2015 ist erledigt, aber ich habe hier noch nicht gewonnen. Es wäre natürlich schön, das morgen ändern zu können."

Lauter Strafversetzungen im Feld

Hinter den drei Erstplatzierten reihte sich Valtteri Bottas im Williams als Vierter vor Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari ein. Allerdings wird er dort nicht starten. Weil er Sauber-Pilot Felipe Nasr am Freitag unter Roten Flaggen überholte, geht es für ihn drei Plätze zurück. Der Finne startet als Siebter trotzdem einen Platz vor seinem Teamkollegen Felipe Massa.

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Der Brasilianer hatte in Q1 einen Schreckmoment erlebt. Sein Landsmann Nasr passte 30 Sekunden vor Ablauf der Uhr nicht auf und blieb bei langsamer Fahrt auf der Ideallinie. Massa musste in die Auslaufzone ausweichen. Nasr kassiert nach der elftschnellsten Zeit im Qualifying eine Strafversetzung um drei Plätze nach hinten.

Damit nicht genug. Weil Daniel Ricciardo seit dem 3. Freien Training mit dem achten Verbrennungsmotor der Saison fuhr, der neuen Ausbaustufe von Renault, muss er ebenso zehn Plätze zurück und startet als Vorletzter vor Fernando Alonso.

Von den Entscheidungen der Stewards profitierten gleich mehrere Fahrer. Kimi Räikkönen (Ferrari), Nico Hülkenberg (Force India) und Daniil Kvyat (Red Bull) rutschten auf die Startplätze 4 bis 7 vor. Max Verstappen startet hinter Massa als Neunter. Zehnter ist Carlos Sainz jr. (Toro Rosso) vor Sergio Perez (Force India). Dahinter starten die Sauber mit Marcus Ericcson auf Platz 12 und Nasr auf Platz 13.

Alonso wird zum Sonnenanbeter

Schon während Q1 war für Fernando Alonso Schluss. Wie im Training am Freitag rollte der McLaren-Honda aus. Die Antriebseinheit hatte abermals den Geist aufgegeben. Anschließend schnappte sich der Spanier einen Campingstuhl der Streckenposten, legte die Beine hoch und beobachtete den Fortgang der Session.

Nach der Rückkehr ins Fahrerlager machte er mit Teamkollege Jenson Button, der ebenfalls in Q1 ausgeschieden war, einen Abstecher aufs Siegerpodium. Beide winkten den Fans auf der Haupttribüne mit reichlich Selbstironie zu.

"Wir kamen daran vorbei, und haben uns gesagt: So nah kommen wir nicht mehr heran, also lass uns ein Foto machen", sagte Alonso. Button war nicht sicher, ob die Aktion Ärger mit dem eigenen Team und besonders Boss Ron Dennis bringen könnte: "Aber für mich war es der lustigste Moment des Wochenendes"

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