Vettel stoppt Hamiltons Rekordjagd

Sebastian Vettel konnte sich in Singapur die Pole sichern
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Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat die Einstellung des Pole-Position-Rekords von Ayrton Senna verpasst. Nach sieben gewonnenen Qualifyings in Folge schnappte Sebastian Vettel dem Mercedes-Piloten Startplatz 1 mit einer Bestzeit von 1:43,885 Minuten weg.

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Zum ersten Mal in der 2014 begonnenen Turbo-Hybrid-Ära startet somit ein Auto ohne Mercedes-Antrieb ganz vorn. Vettel geht zum 46. Mal in seiner Karriere von Startplatz 1 ins Rennen, zum ersten Mal nach 61 Rennen. Zuletzt war er beim Saisonfinale 2013 in Brasilien für Red Bull die Bestzeit am Samstag gefahren.

"Unglaublich. Ich weiß, es ist erst Samstag und der wichtige Job steht morgen an. Aber ich musste diesen Moment genießen", sagte Vettel, der im Parc Fermé seine Zeigefinger-Geste ausgepackt hatte: "Das Auto war fantastisch und wurde während des Qualifyings immer besser. Ich bin vom Vorsprung überrascht. Es kam alles zusammen."

Sein Team musste sogar noch länger warten als der Deutsche - beim Deutschland-GP 2012 im Regen von Hockenheim fuhr Alonso letztmals nach ganz vorn. Die Scuderia hat überhaupt nur vier Poles in diesem Jahrzehnt vorzuweisen.

Red-Bull-Durststrecke endet

Für Red Bull endete die nächtliche Zeitenjagd in Singapur ebenfalls mit einem Erfolg. "Es ist schön, wieder hier zu sein. Es ist eine Weile her, dass wir in der ersten Reihe waren", freute sich der Zweitplatzierte Daniel Ricciardo, dem dies in seiner bisher vierjährigen Formel-1-Karriere nur bei den Grands Prix in Australien und China in der Vorsaison gelang: "Keinen Mercedes hier zu haben, ist eine Überraschung. Ich dachte gestern, sie würden ein Spiel mit uns treiben."

Ricciardo verwies Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari auf Platz 3. "Ich bin ein bisschen überrascht, in dieser Position zu sein, nachdem es den ganzen Tag ziemlich schwierig gewesen ist", sagte der Iceman. Direkt hinter ihm startet Teamkollege Daniil Kvyat, besser war der Russe noch nie.

Das Ergebnis der Qualifikation im Überblick

Hamilton nur Fünfter

Für Mercedes bedeutete dieses Resultat die totale Enttäuschung. "Das ist eine richtige Watschn, aber manchmal braucht man die", sagte Motorsportdirektor Toto Wolff: "Wir haben Downforce, wir haben den Motor. Aber wenn du das nicht auf die Straße übertragen kannst, fehlt etwas. Wir müssen analysieren, wo wir falsch gelegen sind."

Hamilton wurde nur Fünfter. Der 30-Jährige brach seinen ersten Versuch in Q3 nach einem Ritt über die Kerbs ab. Beim zweiten Anlauf hatte er 1,415 Sekunden Rückstand auf Vettels Bestzeit. Überhaupt bekam er die Pirelli-Slicks nicht zum Arbeiten. "Es war ein gutes Qualifying. Ich habe es genossen. Ich bin auf Messers Schneide gefahren, um so viel herauszuholen, wie ich konnte", erklärte der Weltmeister dennoch.

Weil Rosberg als Sechster noch langsamer war, verpasste auch Mercedes die Einstellung des Williams-Rekords. Die Engländer standen 1992/1993 bei 24 Rennen in Folge ganz vorn. Zum letzten Mal qualifizierte sich kein Werks-Mercedes beim USA-GP 2013 für die Top 4 der Startaufstellung. "Es ist enttäuschend. Wir haben alles versucht, aber es ging nicht vorwärts", so Rosberg: "Ich hatte kaum Grip. Warum weiß ich nicht."

Ausschließlich im ersten Teil der Qualifikation konnten die Silberpfeile mithalten. Allerdings nur, weil sie mit den superweichen und schnelleren Reifen fuhren. Ricciardo und beide Ferrari sparten sich einen Reifensatz und absolvierten Q1 auf den langsameren Softs für das wahrscheinliche Drei-Stopp-Rennen am Sonntag.

Vettel ignoriert Renningenieur-Anweisung

Vettel bewies sogar Weitsicht, als er in Q2 seinen Renningenieur überstimmte. "Box Sebastian. Pit entry test", funkte Ricardo Adami. Vettel verweigerte, um die Reifen zu schonen. Mit ihnen muss er laut Reglement das Rennen starten.

Weil Carlos Sainz jr. wenig später bei einer Berührung der Mauer die Hinterradaufhängung seines Toro Rosso zerstörte und so eine Gelbphase auslöste, endete für Force India und McLaren der Kampf um die Top 10 frühzeitig. Nico Hülkenberg wurde Elfter vor Fernando Alonso, Sergio Perez, Sainz und Jenson Button.

Valtteri Bottas (7.) und Felipe Massa (9.) rutschten für Williams so problemlos in Q3. Auch Max Verstappen (Toro Rosso/8.) und Romain Grosjean (Lotus/10.) starten aus den ersten fünf Startreihen.

Quali-Duelle: So steht es im teaminternen Wettkampf

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