Beim Mercedes des Weltmeisters streikte die Energierückgewinnung (MGU-H). Eine gezeitete Runde war für Hamilton somit nicht möglich. "Als ich auf die Strecke gefahren bin, habe ich es sofort gemerkt", sagte der Engländer anschließend: "Wir müssen das Beste daraus machen. Man kann auf dieser Strecke überholen, ich werde also alles probieren. Wir gewinnen und verlieren zusammen."
Hamilton wird einen neuen Motor bekommen. Wie auch bei Sebastian Vettel ist damit beim dritten Saison-Rennen bereits das zweite Aggregat im Einsatz. Aufgrund einer Strafversetzung wird Hamilton als Letzter ins Rennen gehen.
Das spielt Rosberg in die Karten, der saisonübergreifend seinen sechsten Sieg in Folge holen könnte. "Das Wochenende läuft für mich glatt. Um die Ferraris zu schlagen, musste alles passen, das hat geklappt - coole Sache", freute sich der 30-Jährige und ergänzte: "Ich bin glücklich, aber nicht euphorisch, da Lewis Pech hatte und der große Kampf somit ausblieb."
Rosberg mit Strategie-Vorteil, Ricciardo überrascht
Rosberg fuhr seine schnellste Runde in Q2 auf weichen Reifen und wird damit auf den gelben Pneus starten. Das könnte ihm im Vergleich zu den Ferraris und Red Bull, die mit den schnell abbauenden Supersofts beginnen müssen, einen strategischen Vorteil verschaffen: "Das ist gut und gibt uns einige Möglichkeiten."
Hinter Rosberg setzte sich überraschenderweise Ricciardo im PS-schwachen Red Bull mit 0,515 Sekunden Rückstand durch. Der Australier machte den Umgang mit den Reifen hauptverantwortlich für den Erfolg: "Die Balance war anfangs gar nicht so gut, aber in Q3 haben wir den Speed gefunden. Wir haben während der Session verstanden, wie der Supersoft arbeitet. Das hat uns geholfen."
Das Ergebnis des Qualifyings im Überblick
Von Startplatz drei geht Räikkönen (+0,570) ins Rennen. "Ich hatte auf meinen schnellen Runden jeweils einen Fehler und habe dadurch sehr viel Zeit verloren. Wir hatten eigentlich die Chance auf die Pole", ärgerte sich der Finne, der aber immerhin den schwachen Vettel in die Schranken wies. Der Heppenheimer wird aufgrund eines Fahrfehlers nur von Rang vier starten.
"Der zweite Platz war drin. Wir konnten im Vergleich zu gestern eigentlich zulegen, allerdings war es nicht die beste Runde von mir. Es war vielleicht nicht so schlau, wie ein Stier loszulegen. Das war ein bisschen übermütig", zeigte sich Vettel gegenüber Sky selbstkritisch: "Aber: Das Rennen ist erst morgen und ich denke, da sind wir gut unterwegs:"
Hülkenberg verliert Rad
Die Top 10 komplettieren Valtteri Bottas im Williams, Ricciardos Teamkollege Daniil Kvyat sowie Sergio Perez im Force India und die beiden Toro Rossos von Carlos Sainz Jr. und Max Verstappen.
Auch Nico Hülkenberg schaffte es ins Q3, konnte dort aber keine Zeit setzen, da er zum Ende des zweiten Abschnitts mitten auf der Strecke einen Reifen verloren hatte. Die Session wurde bei einer Restzeit von gut einer Minute abgebrochen, sodass einige Fahrer auf ihren letzten Run verzichten mussten.
"Keine Ahnung, was da passiert ist. Vielleicht ist irgendetwas am Auto kaputt gegangen, sodass sich das Rad gelöst hat", wunderte sich der Force-India-Pilot, der wegen des "Unsafe Release" um drei Startplätze auf den 13. Rang zurückversetzt wurde, bei Sky.
Wehrlein fliegt ab
Für das Qualifying war eigentlich Regen angekündigt. Dieser blieb aber aus, sodass die meisten Piloten auf Trockenreifen ins Q1 gingen.
Einzig auf der Start-Ziel-Geraden war der Asphalt noch stellenweise nass. Das wurde Pascal Wehrlein zum Verhängnis: Sein Manor verlor aufgrund der Wasserlache und einer Bodenwelle die Haftung, riss zur Seite und krachte in die Leitplanken.
Für den Rookie war das Qualifying damit vorzeitig vorbei, die Session musste für 22 Minuten unterbrochen werden. "Es war nicht optimal, gleich mit Supersoft rauszugehen. An der Stelle war eine Pfütze, das Heck ist ausgebrochen und ich konnte nichts mehr machen", sagte der DTM-Champion am Sky-Mikrofon.