Heimpole! Hamilton schlägt Rosberg

Von Dominik Geißler
Lewis Hamilton holte sich die 55. Pole seiner Karriere
© getty

Vor seinem Heimpublikum hat sich Lewis Hamilton im Qualifying zum Großen Preis von Großbritannien die 55. Pole Position seiner Karriere geholt. Der Engländer fuhr seine schnellste Runde in 1:29.287 Minuten und setzte sich damit vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg (+0.319) und Max Verstappen im Red Bull (+1.026) durch.

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Hamilton machte es dabei besonders spannend: Weil er in seinem ersten Versuch in Q3 die Strecke verbotenerweise verließ, wurde seine Zeit gestrichen. Somit musste er Rosberg in seinem letzten Run kontern. "Es war nicht mein bestes Qualifying. In Q1 hatte ich einen kleinen Fehler, dann wurde eine Runde in Q3 gestrichen. Ich hatte dementsprechend viel Druck", resümierte der Weltmeister anschließend.

Rosberg, der mit elf Punkten in der WM führt, zeigte sich selbstkritisch: "Das war heute nicht mein bester Tag, morgen ist aber noch alles drin, ich werde pushen. Den Start habe ich schon oft gewonnen."

Weil Rosberg in Q1 zu langsam zwischen den beiden Safety-Car-Linien gefahren sein und damit gegen Artikel 27.5 des Sportlichen Reglements verstoßen haben soll, ermittelten die Stewards gegen den gebürtigen Wiesbadener. Da das Vergehen aber in einer Out- und nicht in einer In-Lap passierte, wurde er freigesprochen.

Das Qualifying-Ergebnis im Überblick

Als Vierter qualifizierte sich Daniel Ricciardo. Erstmals reihte sich der Australier hinter seinen Stallgefährten Verstappen ein: "Es ist immer beschissen, wenn du von deinem Teamkollegen geschlagen wirst, ganz egal wann. Ich habe heute halt nicht 100 Prozent rausgeholt."

Erst nach Ricciardo folgten die Ferrari von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel. Der Heppenheimer wird wie vor einer Woche in Spielberg aufgrund eines Getriebewechsels fünf Startplätze nach hinten versetzt. "Der Getriebewechsel ist bitter, da können wir nichts dran ändern", sagte Vettel bei RTL: "Wenn es optimal läuft, sind wir hier Vierter oder Dritter. Die Pace ist da, das Auto ist gut. Vielleicht regnet es, dann ist es von hinten kein Nachteil."

Hülkenberg in Top 10

Valtteri Bottas (Williams), Carlos Sainz Jr. (Toro Rosso), Nico Hülkenberg (Force India) und Fernando Alonso komplettierten die Top 10. Die schnellsten Zeiten von Hülkenberg und Alonso wurden nach dem Qualifying gestrichen, da sie die Track Limits missachteten.

"Wenn man im falschen Moment einen Windstoß kriegt, rutscht man ein bisschen weiter, als man geplant hatte", erklärte "Hülk" die Problematik: "Wir haben das Maximale aus unseren Möglichkeiten gemacht. Jetzt müssen wir schauen, was von P9 über die Strategie und über die Pace geht."

Mehr als enttäuschend verlief der Samstag für Felipe Massa im Williams (Platz 12). Der Brasilianer wurde von seinem Teamkollegen genauso deklassiert wie Daniil Kvyat im Toro Rosso. Der Russe schaffte es nur auf Platz 15. Auch Sergio Perez im Force India sowie die beiden Haas von Romain Grosjean und Esteban Gutierrez schieden vorzeitig aus.

FIA sorgt für Verwirrungen

Eine kuriose Situation ereignete sich nach Q1: Jenson Button schied in seinem vielleicht letzten Heim-Qualifying überraschend früh aus, verließ bereits seine Garage, ehe er zurück zu seinem McLaren sprintete und sich wieder ins Auto setzte. Warum? Kevin Magnussen und Max Verstappen waren in ihren schnellsten Runden neben der Strecke. McLaren hoffte darauf, dass diese Zeiten gestrichen würden - jedoch vergebens. Die Vergehen von Magnussen und Verstappen geschahen nämlich nicht in den von der FIA angesprochenen Kurven 9, 15 oder 18. Somit war alles regelkonform.

Auch Pascal Wehrlein scheiterte bereits im ersten Segment. Der Rookie, der sich in Österreich noch sensationell in die Punkteränge gehievt hatte, zeigte sich bei Sky enttäuscht: "Wir haben uns mehr erhofft. Wir haben die Reifen einfach nicht zum Arbeiten bekommen. Zudem funktioniert unser Auto in den schnellen Kurven nicht gut. Ich bin daher auch für morgen nicht optimistisch."

Nicht an der Qualifikation nahm Marcus Ericsson teil. Der Schwede ließ sich nach seinem schweren Crash im 3. Freien Training im Krankenhaus durchchecken. Im Rennen wird der Sauber-Fahrer aber aller Voraussicht nach am Start sein.

Quali-Duelle: So steht es im teaminternen Wettkampf

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