Hamilton behielt die Führungsposition beim Start und fuhr anschließend einem ungefährdeten Sieg entgegen. Gemeinsam mit Bottas brannte er zu Beginn des Rennens eine schnellste Runde nach der anderen auf den Asphalt. Vettel konnte die Zeiten nicht mitgehen.
Daniel Ricciardo (Red Bull) wurde Vierter vor Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari. Esteban Ocon (6./Force India), Lance Stroll (7.), Felipe Massa (8./beide Williams), Sergio Perez (9./Force India) und Max Verstappen (10./Red Bull) durften sich ebenfalls über WM-Punkte freuen.
Pascal Wehrlein (Sauber) wurde 16., Jolyon Palmer (Renault), Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne (beide McLaren-Honda) sowie Marcus Ericsson (Sauber) fielen mit technischen Probleme aus.
Im WM-Kampf hat Lewis Hamilton nach 13 von 20 Rennen die Führung übernommen. Mit 238 Punkten liegt er nun drei Zähler vor Vettel (235), auf Rang drei folgt Valtteri Bottas (197).
Start:
Hamilton kommt schlecht weg, kann die Spitzenposition aber halten. Ocon schnupft Stroll in Kurve eins und schiebt sich auf Rang zwei nach vorne. Räikkönen setzt sich neben Bottas und überholt den Mercedes-Piloten in Kurve drei. Auf Start-und-Ziel holt sich Bottas Platz vier zurück. Verstappen ist bereits Achter, Wehrlein fällt auf 19 zurück. Trotz einiger kleinerer Kollisionen kommen alle Fahrer durch die erste Kurve.
Strategie:
Bei freier Reifenwahl setzten die Top-Fahrer allesamt auf Supersoft, lediglich Red Bull versuchte es durch die schlechten Startplätze mit Soft. Bei Verstappen war die alternative Strategie nach dem Crash mit Massa allerdings dahin.
Die Top Drei fuhren über die Hälfte der Renndistanz auf der schnellsten Reifenmischung. Nach 31 Runden eröffnete Vettel schließlich den Boxenstopp-Reigen, war allerdings nicht in Schlagweite für einen Undercut. Hamilton folgte eine Runde später, Bottas einen Umlauf später.
Räikkönen kam im Gegensatz zu Vettel nicht frühzeitig an Ocon und Stroll vorbei. Mit einem Undercut in Runde 15 wollte Ferrari den Finnen an den beiden Konkurrenten vorbeischieben. Allerdings klemmte das linke Vorderrad und so konnte Ocon den Undercut abwehren. Bei Stroll gab es auch Probleme und der Kanadier verlor die Position an Räikkönen.
Highlight des Rennens:
Bereits in der ersten Runde legte Valtteri Bottas den Grundstein für den Mercedes-Doppelsieg. In der Parabolica setzte er sich neben Räikkönen und versuchte seinen Landsmann auf der Außenseite zu überholen. Das gelang zwar nicht, auf Start-und-Ziel nutzte er dann aber die zusätzliche Power des Mercedes-Motors und ließ den Iceman hinter sich.
Mann des Rennens: Daniel Ricciardo
Der Australier machte das Beste aus den vielen Strafen für die getauschten Teile. Dank der alternativen Strategie schob sich der der Sunny Boy vor seinem Stopp bis aus Rang drei nach vorne und jagte im Anschluss die beiden Ferrari. Mit Räikkönen machte Ricciardo kurzen Prozess und nahm Vettel in den verbleibenden Runden etwa eine Sekunde pro Umlauf ab. Der Rückstand war letztlich ein bisschen zu groß. Die schnellste Rennrunde war der verdiente Lohn. Ebenfalls stark: Max Verstappens Aufholjagd.
Flop des Rennens: Kimi Räikkönen
Der Iceman hatte nach dem Start die Chance Bottas zumindest ein paar Runden aufzuhalten. Allerdings fing sich der Finne direkt den Konter seines Landsmanns und hatte nach einer leichten Berührung Probleme, Stroll und Ocon. Hatte kurz vor Schluss zudem keine Chance gegen Ricciardo, der Australier überholte Räikkönen mit fast schon wahnwitziger Leichtigkeit.
Die Reaktionen der Top Drei
Lewis Hamilton (Mercedes): Das ganze Team hat einen außerordentlichen Job gemacht. Die Mercedes-Power ist einfach besser als Ferrari. Der Start war schwierig, es gab nicht viel Grip.
Valtteri Bottas (Mercedes): Der Start war tricky. Ich musste konzentriert bleiben und Schritt für Schritt vorne ran kommen. Es ist eine wahre Freude, dieses Auto zu fahren. Ich habe das genossen. Es gab überhaupt keine Probleme.
Sebastian Vettel (Ferrari): Es war unterhaltsam, es hat viel Spaß gemacht. Mein Start war nicht so gut, die Reifen haben etwas durchgedreht. Es hat etwas gedauert, bis ich dem Auto vertraut habe. Leider hatten wir heute keine Chance vorne ranzukommen.