Der Wett- und Manipulationsskandal im europäischen Fußball führt möglicherweise auch zur Spur einer bislang ungeklärten Mordserie.
Demnach soll ein 42 Jahre alter Wett-Pate aus der Türkei in die sogenannten "Dönermorde" verwickelt sein, bei der zwischen 2000 und 2006 in Deutschland acht Geschäftsleute aus der Türkei sowie ein Grieche mit der selben Waffe ermordet wurden. Das berichtet die "Nürnberger Abendzeitung".
Die Sonderermittler der Staatsanwaltschaft Bochum sollen ein Telefonat abgefangen haben, in dem ein in Deutschland lebender Türke über einen Mord in seinem Heimatland sprach. Dabei nannte er sowohl den Namen des Opfers als auch des mutmaßlichen Täters.
"Längst widerlegte Verleumdungen"
Die Polizei geht möglicherweise davon aus, dass der Killer den Auftrag von einem Türken erhalten hat, der als einer der Paten der Wettmafia gilt. Der Anwalt des Auftraggebers spricht gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" von "Verleumdungen, die längst widerlegt sind".
Nach Aussagen von Nürnbergs Justizsprecher Thomas Koch taucht der Name des 42-Jährigen aber in Zusammenhang mit den Serienmorden auf.
Keine Hinweise bei Ermittlungen
Die Ermittlungen der Sonderkommission "Bosporus" lieferten bislang keine Hinweise darauf, dass einer oder mehrere der Getöteten etwas mit illegalen Wetten zu tun hatten.
Alle Opfer waren jedoch Geschäftsleute, die in Geldnöten steckten und von den Banken keine großen Kredite zu erwarten hatten. Es besteht nun der Verdacht, dass sie sich möglicherweise Geld von der Wett-Mafia geliehen haben, dass sie nicht zurückzahlen konnten.