Bundesinnenminister Thomas de Maiziere ist beunruhigt über die Bestechnungsvorwürfe gegen den Fußball-Weltverband FIFA und fordert eine schnelle Aufarbeitung.
"Das besorgt mich natürlich. Die Vorfälle müssen richtig aufgeklärt werden. Von Einzelfällen darf man zwar nicht immer gleich zwingend auf ein strukturelles Problem schließen. Aber ein paar Lehren sollte man jedenfalls ziehen", sagte der für den Sport zuständige Minister in einem Interview mit der "Bild".
Innenminister fordert Transparenz
Nach Meinung von de Maiziere sei es vielleicht nicht gut, "wenn man zu lange solchen Gremien angehört. Außerdem müssen Bewerbungsverfahren um Olympische Spiele oder auch die Fußball-WM so transparent wie möglich sein. Wer als Bewerber krumme Sachen versucht, muss den Schaden haben - auch für andere Bewerbungen. Das würde wohl helfen."
Zudem äußerte sich der Innenminister positiv zur Münchner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018.
"Ich werde zunehmend optimistischer. Unsere Bewerbung wird immer besser. Katarina Witt ist die perfekte Botschafterin, Thomas Bach macht sowieso einen hervorragenden Job. Außerdem höre ich von vielen Sportlern aus aller Welt, dass sie 2018 am liebsten nach München kommen würden. Das sollte für den IOC ein zentrales Argument sein", meinte de Maiziere.
Zustimmung im Kabinett
Der Minister erklärte, dass er auch im Bundeskabinett Zustimmung erfahren habe.
"Wir werden in den kommenden Monaten, der heißen Phase der Bewerbung, in nationalen und internationalen Gesprächen für München 2018 werben. Und Mitte Dezember wird die Bundeskanzlerin zusammen mit den anderen Beteiligten das sogenannte Multi-Party-Agreement unterzeichnen, das insbesondere die vom IOC geforderten Regierungsgarantien enthält", erklärte der 56-Jährige.
Olympia wichtig für Deutschland
Olympia 2018 sei in vielerlei Hinsicht wichtig für Deutschland. "Olympische Spiele in Deutschland würden dem Wintersport - und sicher auch dem Sport allgemein - hierzulande viele Impulse geben", sagte de Maiziere:
"Und dann sind Olympische Spiele natürlich wieder eine hervorragende Gelegenheit zu zeigen, was wir Deutschen können und dass wir weltoffen und freundlich sind. Wir Deutschen sind als vergleichsweise kleines, sehr exportfreudiges Volk auf ein gutes Ansehen in der Welt angewiesen."