"Pyrotechnik ist seit Jahrzehnten Bestandteil in der Fanszene und Ausdruck von Emotion", sagte Martin Schwaak von der HSV-Ultra-Gruppe Chosen Few Hamburg "zdf.de".
Schwaak und die Fanszene machen sich für den verantwortugsbewussten Umgang mit Pyrotechnik stark: "Wir stehen dafür ein, dass weder Böller noch sonstige Knallkörper in unseren Reihen gezündet werden und distanzieren uns auch vom Werfen von Pyrotechnik."
Pyrotechnik bislang verboten
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der Pyrotechnik bislang rigoros verboten hat, zeigt sich gesprächsbereit. "Diese Initiative hat den positiven Nebeneffekt, dass sich Fanorganisationen seriös und intensiv mit dem Thema auseinandersetzen", erklärte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn.
"In der Vergangenheit gab es ja nur die Forderung, einfach Pyrotechnik abbrennen zu können, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen. Nun hat man bestimmte Problematiken erkannt, die im Vorfeld geklärt werden müssen, um so etwas durchzuführen", so Spahn weiter.
Spahn kündigte an, sich mit Fanvertretern an einen Tisch zu setzen. "Auf der Basis eines solchen Konzeptes der Fanorganisationen werden wir definitiv in den Dialog treten. Bei allen Diskussionen muss natürlich auch klar sein, dass die Sicherheit aller Zuschauer absolute Priorität haben muss", sagte Spahn.
Geldstrafen und Stadionverbote
Bislang kam das Abbrennen von bengalischen Feuern oder Rauchbomben Fans und Klubs teuer zu stehen. Der DFB hat in seinen Statuten das Nutzen von Pyrotechnik grundsätzlich untersagt und mit Geldstrafen oder auch Stadionverboten sanktioniert.
Die abschreckende Wirkung schien jedoch gering. In der vergangenen Saison wurde eine Zunahme beim Abbrennen von Pyrotechnik von 79 auf 118 Fälle registriert. Besonders der 24. Spieltag der Vorsaison ging als "Bengalo-Spieltag" in die Geschichte ein. Daraufhin waren Fans des 1. FC Köln und 1. FC Nürnberg von je einem Auswärtsspiel ihrer Klubs ausgeschlossen worden.