Demnach führt das Bundeskartellamt derzeit dazu eine Befragung von Vereinen, Sendern und anderen Bewegtbild-Anbietern durch.
Das mögliche Alternativ-Modell soll dem Pay-TV mehr Exklusivität und der Liga damit mehr Geld sichern. Bei der Zentralvermarktung der Medienrechte ab der Saison 2013/14 plant die DFL nach "SZ"-Angaben zudem mit dem bisherigen Modell, das aktuell der ARD-Sportschau die Berichterstattung ab 18.30 Uhr am Samstag erlaubt.
Kartellamt und DFL: "Konstruktive Gespräche"
Zuvor hatte sich der Präsident des Bundeskartellamts erstmals öffentlich zu der Ausschreibung der Bundesliga-Medienrechte ab der Saison 2013/2014 geäußert und der DFL Hoffnungen auf ein reibungsloses Verfahren gemacht.
"Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen. Die Gespräche wurden von beiden Seiten diesmal bewusst frühzeitig begonnen, um Unklarheiten rechtzeitig beseitigen zu können. Wir müssen nun zunächst den Markt ermitteln, um festzustellen, welche Wirkungen die Zentralvermarktung hat und ob es konkrete wettbewerbliche Probleme mit den von der DFL geschnürten Paketen geben könnte", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt.
Internet-Rechte unter Beobachtung
Dabei wird insbesondere untersucht, in welcher Form sich die Trennung der Märkte von Pay-TV, Web-TV (beide "Sky") und IPTV-Rechten ("Telekom") weiter aufrechterhalten lässt. Möglicherweise sind diese drei Teilbereiche mittlerweile ein Markt.
Die "Telekom" zahlt für die Bundesliga-Rechte derzeit 25 Millionen Euro pro Jahr, das sind nur zehn Prozent des Betrages, den "Sky" an die Liga überweist.
"Hierbei geht es natürlich auch um das konkrete Vermarktungsmodell, dass heißt, welche Medienrechte in welchen Paketen auf den Markt gehen. Dabei schauen wir uns alle Übertragungswege an, also auch Internet-Rechte", erklärte Mundt.
Hausdurchsuchungen bei DFL und DFB
Im Zuge der letzten Rechtevergabe war es zwischen Liga und Kartellamt zu juristischen Scharmützeln gekommen, die sogar in Hausdurchsuchungen bei der DFL und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) mündeten.
Das Kartellamt hatte damals im Zusammenhang mit der TV-Rechtevergabe die "dringende Empfehlung" ausgesprochen, die Zusammenfassung der Samstagsspiele der Bundesliga weiterhin vor 20 Uhr auszustrahlen.
Damit war dem ausgehandelten 500-Millionen-Euro-Vertrag zwischen der Liga und der Leo-Kirch-Firma Sirius die Grundlage entzogen. Die DFL hatte anschließend mit ihren bewährten Partnern "Sky", "ARD", "ZDF" und "DSF" (jetzt "Sport1") einen neuen Vertrag abgeschlossen, durch den sie knapp 90 Millionen Euro pro Saison weniger einnimmt.
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