Die Doping-Vorwürfe gegen die deutschen Fußballer bei der WM 1966 in England ziehen weitere Kreise. Sporthistoriker Giselher Spitzer fordert die Öffnung der DFB-Archive.
Spätestens Mitte November wollen Wissenschaftler der Universitäten Berlin und Münster weitere Ergebnisse der Studie "Doping in Deutschland von 1950 bis heute" präsentieren. Darin wird auch die Rolle des Fußballs in den 50er und 60er Jahren beleuchtet.
"Wir haben einen Gesamtauftrag, da spielt der Fußball auch eine Rolle. Wir hoffen auf eine zeitnahe Veröffentlichung", sagte Professor Giselher Spitzer von der Berliner Humboldt-Universität. Auftraggeber der Studie ist das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp).
Transparenz gefordert
Zudem sagte er, dass im Zuge der Forschung "eine Öffnung der DFB-Archive hilfreich" wäre - und offenbarte damit, dass in der Zusammenarbeit zwischen den Forschern an beiden Universitäten anscheinend Kommunikationsdefizite existieren. Die Münsteraner Forscher um Professor Michael Krüger haben längst die Erlaubnis zum Zugriff auf die DFB-Akten erhalten.
"Transparenz ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir bereits im Juli 2011 Herrn Professor Krüger in einem Anschreiben ganz herzlich eingeladen, sich das uns zur Verfügung stehende Archivmaterial beim DFB anzuschauen. Es wird also etwas gefordert, was wir von unserer Seite aus längst angeboten haben", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker.
Nach jüngsten Erkenntnissen sollen drei Fußballer, die 1966 bei der Weltmeisterschaft in England im deutschen Aufgebot standen, positiv auf das Stimulans Ephedrin getestet worden. Dies geht angeblich aus einem Dokument hervor, das dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorliegt.
Der damalige FIFA-Mediziner Mihailo Andrejevic hatte den Brief dem früheren deutschen Leichtathletik-Präsidenten Max Danz geschrieben.
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