Die möglichen Kandidaten wurden in den vergangenen Tagen bereits ausführlich diskutiert. Andreas Rettig, der im Sommer den FC Augsburg verlassen wird, gehört dazu, Weltmeister Bodo Illgner hat sich selbst ins Gespräch gebracht. Rettig, von 2002 bis 2005 bereits Manager in Köln, kennt den FC bestens kennt, gilt aber als heißester Kandidat für die Nachfolge des spätestens 2013 scheidenden DFL-Geschäftsführers Holger Hieronymus.
Kein Zeitdruck bei der Suche
Die Kölner hatten sich am vergangenen Samstag nur wenige Stunden nach dem Spiel gegen Hertha BSC (1:0) vom bisherigen Sportdirektor Volker Finke in beiderseitigem Einvernehmen getrennt, wie die offizielle Version lautete. Wann der Nachfolger präsentiert werden soll, ist noch unklar.
"Wir lassen uns nicht unter Zeitdruck setzen", sagte Horstmann, der die Vorgespräche mit möglichen Kandidaten übernommen hat. Eine Entscheidung werde aber die Gesellschafterversammlung treffen.
In die Entscheidungsfindung wird sicherlich auch Trainer Stale Solbakken mit einbezogen. Der Norweger lag mit Finke nur selten auf einer Wellenlänge. Der brodelnde Zwist zwischen Machtmensch Finke und dem ruhigen Solbakken hatte immer wieder für Aufregung gesorgt.
Der Norweger konnte laut eigener Aussage nun "eine ruhige Woche" genießen. "Aber es ist die Frage, ob es so bleiben wird", sagte Solbakken, der seinen möglichen neuen Vorgesetzten Beiersdorfer nicht näher kennt. "Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben mit ihm gesprochen. Ich weiß nur das, was in der Presse steht", sagte Solbakken.
Erste Gespräche bereits vor 15 Monaten
Erste Gespräche der Kölner mit Beiersdorfer, der kurz vor dem Ende seiner aktiven Karriere 1996 16-mal für den FC in der Bundesliga gespielt hatte, gab es bereits vor 15 Monaten. Damals entschied sich der FC jedoch für Finke, obwohl Ex-Profi Beiersdorfer zwischen 2002 und 2009 beim Hamburger SV überzeugende Arbeit geleistet hatte.
In seiner siebenjährigen Amtszeit verpflichtete Beiersdorfer Spieler wie Rafael van der Vaart, Mladen Petric, Joris Mathijsen oder Ivica Olic. Sein Vertrag wurde nach Differenzen mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann aufgelöst.
Die Schnelllebigkeit des Geschäfts lernte Beiersdorfer anschließend in Österreich kennen. Bis April 2011 war er bei Red Bull Salzburg mit Zuständigkeiten für andere Fußball-Teams des Rote-Bullen-Unternehmens tätig, ehe er gemeinsam mit dem heutigen Schalker Trainer Huub Stevens entlassen wurde.
Dietmar Beiersdorfer im Steckbrief