"Als ich dem Exekutivkomitee davon erzählt habe, war jeder geschockt", sagte FIFA-Chefmediziner Michel D'Hooghe dem Branchendienst "Inside World Football": "Jeder hat gefragt, wie es sein kann, dass ein Land, dass die WM und Olympische Spiele ausrichtet, kein akkreditiertes Labor hat."
In der vergangenen Woche hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bekannt gegeben, dass wegen fehlender Standards das Labor in Rio "so gut wie sicher" nicht rechtzeitig die im August entzogene Zulassung zurückbekäme. Die FIFA erklärte daraufhin, dass die Analysen während des Großereignisses im Labor in Lausanne vorgenommen würden. 2016 ist Rio Gastgeber der Olympischen Sommerspiele.
Keine andere Möglichkeit
Nach Angaben D'Hooghes müssen nun alle Proben vom Ort der Entnahme über Rio oder Sao Paulo nach Genf geflogen und von dort ins Institut nach Lausanne gebracht werden. "Das bringt uns logistische Probleme und wird nicht einfach sein", sagte der Belgier: "Das ist auf keinen Fall ideal, aber wir haben keine andere Möglichkeit." Die Proben müssen innerhalb von 36 Stunden analysiert werden, damit die Ergebnisse gültig sind.
Zudem könnte es zu zeitlichen Problemen kommen und die Ergebnisse nicht vor dem nächsten Spiel einer Mannschaft bekannt werden. "Wir versuchen das hinzubekommen, aber es wird sehr sehr knapp", sagte D'Hooghe.