Zwanziger gibt UEFA die Mitschuld

SID
Theo Zwanziger hat der UEFA eine Mitschuld an der gescheiterten Reform gegeben
© getty

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger gibt der Europäischen Fußball-Union (UEFA) eine Mitschuld, dass die geplante Amtszeitbegrenzung auf dem Kongress des Weltverbandes FIFA in Sao Paulo gescheitert ist.

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"Ich hätte mir in dem Punkt mehr Einsatz der europäischen Verbände gewünscht", sagte FIFA-Exekutiv-Mitglied Zwanziger dem "Handelsblatt": "Keiner von ihnen hat das Wort ergriffen, um die Reform zu verteidigen."

Sein Nachfolger als DFB-Chef, Wolfgang Niersbach, hatte dagegen auf "SID"-Anfrage erklärt: "Die Abstimmung über die Alters- und Amtszeitbegrenzung hat klar gezeigt, dass die Europäer eben nicht die Reformblockierer sind. Wir haben als DFB wie die große Mehrheit der UEFA-Verbände offen dafür gestimmt, in anderen Konföderationen sah das leider ganz anders aus."

Keine Kritik an Blatter

Zwanziger, verantwortlich für den FIFA-Reformprozess, war mit seinen Initiativen auf dem Kongress zum Teil krachend gescheitert. Im Vorfeld des Kongresses waren die Zerwürfnisse zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Zwanziger offen zutage getreten. Am 29. Mai 2015 wird der 69-jährige Zwanziger aus dem Exekutivkomitee der FIFA ausscheiden und voraussichtlich durch Niersbach ersetzt.

Mit direkter Kritik an den Plänen von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, 2015 für eine fünfte Amtszeit zu kandidieren, hält sich Zwanziger erwartungsgemäß zurück. "Die europäischen Verbände haben letztlich eine erneute Kandidatur Blatters erleichtert", lautete sein Urteil: "Die permanenten Angriffe auf Blatter, vor allem aus Großbritannien, erreichen nur das Gegenteil des Gewünschten: Die Verbände Afrikas und Südamerikas scharen sich um Blatter, der gute Chancen auf ein neues Mandat hat."

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