"Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Prinz Ali, den ich persönlich seit Jahren kenne, ein großartiger FIFA-Präsident wäre", sagte der Franzose, Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA), der Tageszeitung L'Équipe: "Er hat alles, was dazu nötig ist."
Der jordanische Adlige ist am kommenden Freitag (29. Mai) der einzige Gegenkandidat von Amtsinhaber Joseph S. Blatter (79), der als haushoher Favorit in die geheime Abstimmung geht. "Ich habe schon oft gesagt, dass die FIFA einen neuen Präsidenten braucht", sagte Platini: "Ich habe nichts gegen Sepp persönlich, ich mag und respektiere ihn (...) - aber ich glaube ganz einfach, dass die Zeit kommt, abzutreten und nicht auf Teufel komm raus an der Macht festzuhalten."
Das FIFA-Image "wird leiden"
Diesen Rat habe Blatter auch dem damaligen UEFA-Boss Lennart Johansson gegeben, dessen Nachfolger Platini 2007 wurde. "Es ist eine Schande, diesen Rat einem anderen zu geben, sich dann aber selbst nicht daran zu halten", sagte Platini in dem langen Interview und machte sich auf die Suche nach Blatters Motivation.
"Er hat einfach Angst vor der Zukunft, weil er sein Leben der FIFA verschrieben hat und sich vollständig mit ihr als Institution identifiziert. Ich verstehe diese Angst vor der Leere, das ist nur natürlich", sagte Platini: "Aber wenn er die FIFA wirklich liebt, muss er seine Interessen hintanstellen. Wenn er im Amt bleibt, wird die FIFA weiter an Glaubwürdigkeit verlieren und das Image der FIFA - und am Ende der gesamte Fußball - wird weiter leiden."