"Einen WM-Boykott europäischer Mannschaften halte ich für nicht diskutabel. Die Leidtragenden sind die Sportler, die ihre Karriere auf eine WM-Teilnahme ausrichten", sagte der 68-Jährige bei Sport Bild Plus.
Der DFB-Vizepräsident sieht weitere Gründe, die gegen eine solche Idee sprechen. "Wenn man zum Beispiel sieht, dass Tausende deutsche Fans keine Kosten und Mühen gescheut haben, die Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien zu unterstützen, wäre ein WM-Boykott auch ein Affront gegen die Fans", so Rauball.
"Das ist eine schlechte Waffe"
Niersbach hatte sich bereits am Wochenende gegen einen Boykott ausgesprochen. "Ich bin total dagegen. Das ist eine schlechte Waffe, das kann kein Mittel sein", erklärte der DFB-Präsident.
Vor der Wiederwahl von Joseph S. Blatter als Präsident des Weltverbandes FIFA hatte UEFA-Chef Michel Platini einen Rückzug der europäischen Verbände nicht ausgeschlossen. Nach der Festnahme mehrerer hochrangiger Fußball-Funktionäre vor dem Wahlkongress in Zürich soll bei einem Treffen der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Rande des Champions-League-Finales am Samstag in Berlin über weitere Aktionen gegen Blatter beraten werden.