"Es gibt Stadien, in denen mich die Atmosphäre mehr begeistert", sagte der 51-Jährige dem kicker über die Stimmung in der Münchner Allianz-Arena. Die Begeisterung Heckings für den deutschen Rekordmeister hält sich generell in Grenzen. "Ich war auch nie ein Bewunderer des FC Bayern München", verriet der Coach, meinte aber auch: "Dem, was dort überragend geschaffen wurde, gilt allerdings mein größter Respekt."
Dass der VfL-Coach nicht gerne nach München reist, hat aber auch viel mit seiner negativen Bilanz zu tun. Nur einmal, im Jahr 2006, konnte er dort mit Hannover 96 gewinnen. Ansonsten musste er viel Lehrgeld bezahlen und machte so manch' kuriose Erfahrung. "Mit Nürnberg haben wir uns einmal in der Kabine eindringlich eingeschworen, zu Beginn besonders aufzupassen, weil Bayern den ersten Ball meistens diagonal, dann quer spielt. Nach 25 Sekunden stand es 0:1... Darüber muss ich heute schmunzeln", so Hecking.
Voller Selbstvertrauen nach München
Mit dem ehemaligen Bayern-Präsident Uli Hoeneß lieferte sich der Trainer 2007 eine heftige Auseinandersetzung am Spielfeldrand. Es habe ihn immer wieder gestört, dass Auswärtsteams in München nur selten Elfmeter bekamen. Das hänge aber auch mit den Spielverläufen zusammen. "Du bekommst als Gast vielleicht nur ein einziges Mal zu einer Szene im Strafraum, die wird dann klar bewertet. Bei den 20 oder mehr Szenen der Bayern aber fällt eben irgendwann mal so ein Elfer ab."
Nach früheren Klatschen fährt Hecking mittlerweile mit breiter Brust nach München. "Seit unseren Siegen im Januar und zuletzt im Supercup wissen die Bayern: Wenn wir einen guten Tag haben, können wir ihnen Punkte abnehmen", sagt der Trainer des Pokalsiegers und Vizemeisters und erklärte: "Uns gibt es das Gefühl, dass wir nicht chancenlos sind - und den Münchenern die Gewissheit, dass sie alles gegen uns abrufen müssen. Das ist nunmehr der Unterschied."
Dieter Hecking im Steckbrief