Der Weltverband teilte in einem Communiqué mit, dass "der Vertragspartner CFU hat dann aber die Zahlungspflichten nicht erfüllt sowie diverse weitere Vertragsverletzungen begangen."
So sei die Pflicht zur Einholung der vorgängigen Genehmigung der Unterlizenzverträge verletzt worden. "Aus diesen Gründen hat die FIFA die Vereinbarung mit CFU am 25. Juli 2011 gekündigt", schrieb die FIFA.
Der Weltverband wollte allerdings "keine Stellungnahme zu in der Presse erhobenen Anschuldigungen" abgeben. Ferner sei die FIFA nicht befugt, "Angelegenheiten zu erörtern, die Herrn Warner betreffen, da dieser in den Vereinigten Staaten unter Anklage steht", so die FIFA.
TV-Rechte für WM-Endrunden
Das Schweizer Fernsehen SRF hatte am Freitag von jenem Dokument vom 12. September 2005 berichtet, das die Unterschriften von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) und des ehemaligen FIFA-Vize und CONCACAF-Chefs sowie CFU-Bosses Jack Warner (72/Trinidad und Tobago) trägt.
Es geht um die TV-Rechte für die WM-Endrunden 2010 in Südafrika und 2014 in Brasilien, welche für insgesamt 600.000 Dollar (250.000 bzw. 350.000 Dollar) an die CFU veräußert wurden.
Diese Summe hatte offensichtlich weit unter dem Marktpreis gelegen. Anschließend waren die TV-Rechte für die Karibik dem Kabelanbieter Sports Max für geschätzte 18 bis 20 Millionen Dollar verkauft worden.
Die Praxis ist generell nicht neu: für die TV-Rechte an früheren WM-Turnieren hatte Warner sogar einmal nur einen Dollar gezahlt. Die FIFA ließ nun ihrerseits durchblicken, dass die TV-Rechte eigentlich gar nicht so günstig gewesen waren, wenn Warner den Vertragsinhalten nachgekommen wäre. Dies tat er offenbar aber nicht.
Strafrechtliche Ermittlungen
Da Blatter den Kontrakt mit Warner selbst gegengezeichnet hat, könnte es strafrechtliche Ermittlungen geben. Das mögliche Delikt: ungetreue Geschäftsbesorgung!
Der Schweizer Blatter scheidet am 26. Februar 2016 nach knapp 18 Jahren aus dem Amt als FIFA-Chef aus.
Um die Nachfolge bewerben sich mehrere Kandidaten, wobei dem Franzosen Michel Platini (60), Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die besten Chancen eingeräumt werden.