"Wir haben von den Anschuldigungen gelesen - diese sind natürlich schwerwiegend. Wir sind sehr betrübt über die Nachrichten. Fast tagtäglich kommt etwas Neues, wir sind enttäuscht. Aber anderseits glaube ich auch, dass da ein Prozess angelaufen ist zu Wahlen und Reformen, und die braucht es unbedingt. Wir setzen alles daran, dass das alles positiv verläuft", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (Schweiz) am Freitag zum Abschluss der UEFA-Exekutivsitzung in St. Julian's auf Malta.
Valcke war am Donnerstag von der FIFA-Spitze nach achtjähriger Amtszeit von seinen Aufgaben entbunden worden. Der Entscheidung waren Vorwürfe gegen die rechte Hand von FIFA-Boss Joseph Blatter (Schweiz) wegen persönlicher Bereicherung vorausgegangen. Valcke weist die Anschuldigungen bislang zurück und hat sich an einen unbekannten Ort zurückgezogen.
"FIFA durchläuft schwere Zeiten"
Die UEFA will sich von den neuesten Entwicklungen bei der FIFA bei der Verfolgung ihrer Reformziele beim internationalen Dachverband nicht irritieren lassen. "Die FIFA durchläuft ganz schwierige Zeiten. Aber es gibt diesen Fahrplan, diesen Prozess. Damit müssen wir leben und unseren Beitrag leisten", sagte Infantino und lehnte eine weitere Bewertung ab: "Der Generalsekretär wurde suspendiert, und es gibt Ermittlungen der Ethikkommission. Ich halte es für verfrüht, Genaueres zu sagen. Aber es ist enttäuschend und macht mich traurig, diese Dinge zu lesen, weil es dem Fußball schadet."
Die UEFA verfolgt die Geschehnisse bei der FIFA derzeit mit besonderem Interesse: UEFA-Chef Michel Platini (Frankreich) kandidiert auf dem FIFA-Kongress am 26. Februar in Zürich für die Nachfolge Blatters, der als Konsequenz aus dem FIFA-Skandal für den Tag des Kongresses seinen Abtritt angekündigt hat.