Stellvertretend für einen Gastarbeiter aus Bangladesch schickte die Gewerkschaft der FIFA am Montag die Androhung einer Klage zu. Der Weltverband habe drei Wochen Zeit zu reagieren, andernfalls werde beim Amtsgericht am FIFA-Sitz in Zürich die Klage eingereicht, teilte die FNV in Utrecht mit.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte der Fifa bereits Ende März vorgeworfen, beim Aufbau der Infrastruktur für die WM würden in dem Golfstaat tausende Arbeitsmigranten ausgebeutet und sogar von Zwangsarbeit gesprochen.
Die Gastarbeiter müssten nach wie vor oft für wenig Geld oder unbezahlt "Sklavenarbeit" leisten, erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft, Ruud Baars und fügte hinzu: "Tausende sehr armer Arbeiter etwa aus Bangladesch, Indien und Nepal arbeiten sich im wahrsten Sinne des Wortes fast zu Tode, um das Fußballfest zustande zu bringen."
Die FIFA sei als Organisator der WM für die Zustände mitverantwortlich. Trotz der Zusage des Weltverbandes, sich für Menschenrechte in Katar einzusetzen, habe sich an der Ausbeutung der Arbeiter kaum etwas geändert.