"Über die Jahre hinweg entwickeln die Schiedsrichter so viel Erfahrung, dass sie gewisse Handlungen bereits im Voraus erahnen können. Sie richten ihre Aufmerksamkeit dann auf diesen Teil des Spiels und blenden andere unwichtige Dinge aus", erklärte der Autor der Studie, Werner Helsen, im Interview mit The Guardian.
Um diese Erkenntnisse zu sammeln, engagierten die Forscher insgesamt 39 Schiedsrichter. 20 davon waren Profis, die anderen 19 hatten zuvor noch nie ein Spiel auf professionellem Level gepfiffen. Jedem Teilnehmer wurden dann gewisse Spielszenen aus der Schiedsrichter-Perspektive vorgespielt. Im Anschluss mussten die Referees dann beispielsweise entscheiden, ob es für ein Vergehen die Gelbe oder Rote Karte geben sollte.
Insgesamt schnitten die Profis hier besser ab: In 61 Prozent der Fälle entschieden sie korrekt, die Hobby-Schiedsrichter lagen bei nur etwa 45,3 Prozent richtig. Die Auswertung eines Eye-Trackers ergab zudem, dass die Vollzeit-Referees ihren Blick länger am Ort eines möglichen Fouls verweilen ließen und so präziser entscheiden konnten.