Blatter zeigte zudem Verständnis für die jüngste Kritik von Platini an seiner Person. Der 61-jährige Franzose hatte Ende März schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Verbündeten erhoben. "Sie haben nach etwas gesucht, das mir schadet. Er ist der größte Egoist, den ich je gesehen habe. Er hat immer gesagt, dass ich sein letzter Skalp sein würde", sagte Platini der französischen Tageszeitung Le Monde.
"Dass er mich einen Egoisten nennt, damit kann ich leben", sagte Blatter, entgegnete aber auch: "Ich habe ihm geholfen, dass er 2007 UEFA-Präsident wird. Jetzt zu behaupten, dass ich ihm schaden wollte, ist absurd."
Im Jahr 2015 war Platini wegen einer dubiosen Zahlung von 1,8 Millionen Euro, die er im Jahr 2011 von der FIFA angeblich für lange zurückliegende Dienste für Blatter erhalten hatte, gemeinsam mit eben jenem aus dem Verkehr gezogen und zunächst für acht Jahre gesperrt worden. Im vergangenen Jahr wurde die Sperre nach einem Richterspruch des Internationalen Sportgerichtshofs CAS auf vier Jahre reduziert. Blatter selbst verbüßt aktuell seine sechsjährige Suspendierung.
Platini selbst will seinen Kampf vor den Schweizer Gerichten fortsetzen. "Es ist noch nicht vorbei", sagte Platini. Blatter unterstützt offenbar dieses Vorhaben, will aber auch selbst davon profitieren. "Man muss seine und meine Sperre aufheben. Dafür muss es aber neue Erkenntnisse geben. Das wird gerade geprüft. Wenn dem so ist, wird das Verfahren von der unabhängigen Ethikkommission der FIFA wieder aufgenommen", so Blatter.