"Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass manches sehr aufgebläht worden ist, die Terminplangestaltung ist alles andere als glücklich", ergänzte Löw.
Die Spieler unter ständige Belastung zu setzen, sei "dauerhaft nicht gut. Es gibt viele Turniere, die Klub-WM soll aufgestockt werden, die WM wird aufgestockt, die EM ist aufgestockt. Ich denke: Wenn man ein gutes Produkt hat und es noch begehrlicher machen möchte, dann wäre Verknappung vielleicht gut." Irgendwann müsse man wissen: "Gibt es nicht eine Grenze?"
Eine EM beispielsweise, in der vier von sechs Gruppendritten ins Achtelfinale einziehen, "finde ich nicht mehr so beglückend. Wenn eine Mannschaft mit drei Unentschieden weiterkommen kann, ist das gefährlich, weil die etwas kleineren Nationen sich sagen: Lasst uns nur verteidigen, wir müssen ja nicht mehr gewinnen. Die zerstören dann nur noch."
Joachim Löw äußert sich zu Helene Fischer
Den DFB nimmt Löw in Sachen Kommerzialisierung in Schutz - eindeutig auch im Zusammenhang mit dem umstrittenen Rahmenprogramm beim Pokalfinale in Berlin.
"Es ist ein wunderbarer Schluss- und Höhepunkt einer Saison, so etwas wie ein Feiertag des Fußballs. Und der darf auch einen gewissen Rahmen haben - jung, frisch, modern, fetzig", sagte Löw. Dafür stehe auch Helene Fischer, "für die es mir sehr leid tut, dass sie so ausgepfiffen wurde". Vieles werde "zu Unrecht auf den DFB projiziert".
Joachim Löw im Steckbrief