Nach der Absage der diesjährigen Ballon-d'Or-Vergabe brachte vor allem Bayerns Aufsichtsratsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge das Thema Weltfußballer-Wahl immer wieder auf die Agenda. Für ihn führe kein Weg an Robert Lewandowski vorbei, der sowohl in der Bundesliga (34 Tore), im DFB-Pokal (6) als auch in der Champions League (15) bester Torschütze des Wettbewerbs war. Löw reicht das offenbar nicht.
"Ich habe nichts gegen Robert Lewandowski, er ist ein Torjäger der Superklasse", sagte Löw, "aber für mich wäre der Weltfußballer in diesem Jahr: Manuel Neuer. Was er gerade in dieser Finalrunde in Lissabon gehalten hat! Er hat den Laden hinten dicht gehalten."
Dadurch habe der Nationalmannschaftskapitän "einen ganz großen Anteil am Gewinn der Champions League", meint Löw. Auch wenn Lewandowskis 15 Tore "auch super, natürlich klasse" seien.
Manuel Neuers Paraden gegen PSG im VIDEO.
"Aber", erklärte Löw: "Gegen Lyon und Paris war Manuel in schwierigen Situation zur Stelle, sonst steht es vielleicht 0:1 oder 1:1." In erster Linie überzeugten den Bundestrainer Neuers Ruhe und Ausstrahlung: "Du hast das Gefühl, er ist omnipräsent".
Manuel Neuer bei Deutschlands Fußballer-des-Jahres-Wahl nur mit einer Stimme
Ob Neuer bei der Weltfußballer-Wahl der FIFA, die wohl stattfinden wird, eine Chance gegen seinen Mitspieler hätte, ist fraglich. Deutschlands Fußballer des Jahres wurde jedenfalls Lewandowski.
In den am Sonntag vom kicker bekanntgegebenen Stimmenverteilung liegt Neuer mit einer Stimme sogar hinter Spielern wie Dennis Diekmeier oder Drittliga-Stürmer Sascha Mölders. Lewandowski gewann die Wahl mit 276 Stimmen vor Thomas Müller (54) und Joshua Kimmich (49).