"In einer Partie wurden ausschließlich Eigentore erzielt": Manipulationsverdacht im deutschen Fußball

SID
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Neuer Manipulationsverdacht im deutschen Fußball: 17 Spiele könnten in den vergangenen zwei Jahren womöglich verschoben worden sein, wie die Hamburger Morgenpost berichtet. Dabei soll es sich um Partien aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und verschiedenen Oberligen handeln. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft die Vorgänge.

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"Belastbare Erkenntnisse hierzu liegen uns noch nicht vor. Wir stehen allerdings bereits in Kontakt mit den zuständigen Behörden und unserem Monitoring-Partner Genius Sports", teilte der DFB auf SID-Anfrage mit: "Weitere Ausführungen sind dem DFB mit Blick auf die angelaufenen Ermittlungen nicht möglich."

Laut der Morgenpost nehme der Verband den Manipulationsverdacht "sehr ernst" und möchte prüfen, wie womöglich "exakte Ergebnisse - und nicht einfach nur Sieg oder Niederlage - vorsätzlich bestimmt werden konnten".

Der Morgenpost liegen offenbar Chatverläufe aus Messengerdiensten vor, in denen über den Ausgang der mutmaßlich betroffenen Spiele geschrieben wird. Bei den unter Verdacht stehenden 17 Partien sollen die späteren Ergebnisse zuvor im Darknet, einem verschlüsselten Teil des Internets, mittels einer Kryptowährung verkauft worden sein. So konnten bei Wettanbietern unter Umständen hohe Gewinne erzielt werden.

Welche Spiele ganz konkret unter Verdacht stehen, wurde in dem Bericht nicht genannt. Es soll aber zu teilweise auffälligen Entscheidungen der Schiedsrichter oder Fehlern von Torhütern und Abwehrspielern gekommen sein, "in einer Partie wurden sogar ausschließlich Eigentore erzielt", hieß es in dem Bericht.

Der Fußball wurde in der Vergangenheit immer wieder von Manipulationsskandalen erschüttert, traurige Berühmtheit erlangten in Deutschland vor allem der "Bundesliga-Skandal" von 1971 und der Wettskandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer 2005.

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