"Ausschreitungen kann man nie ausschließen"

Von Interview: Vanessa Bolmer
Chris Katongo
© Getty

Im zweiten Teil des SPOX-Interviews spricht Chris Katongo unter anderem über Sambias Chancen bei der WM 2010 dabei zu sein.

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SPOX: Sambias Chancen, sich für die Weltmeisterschaft 2010 zu qualifizieren, stehen sehr gut. Die erste Gruppenphase schlossen sie als Spitzenreiter ab.

Katongo: Ja, aber die zweite Gruppenphase steht noch bevor. Wir könnten auf Nigeria, Ägypten und die Elfenbeinküste treffen.

SPOX: Wer wäre Ihnen als Gegner am liebsten?

Katongo: Jede Mannschaft ist mir recht, doch am liebsten würde ich gegen die sogenannten großen Mannschaften spielen. Als Spieler möchtest du dich beweisen. Das funktioniert am besten, wenn man große Spiele gegen Giganten bestreitet. Das ist auch für die eigene Entwicklung am besten.

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SPOX: Sie haben zweieinhalb Jahre bei Jomo Cosmos in der Premier Soccer League gekickt, kennen also das Land Südafrika. Was bedeutet die WM 2010 für das Land und den ganzen Kontinent?

Katongo: Sehr, sehr viel.  Aber nicht nur für Südafrika, sondern für die ganze Welt. Die WM gibt uns allen - nicht nur der afrikanischen Bevölkerung - eine Chance, etwas zu verändern. Jeder auf der ganzen Welt kann nun zweimal darüber nachdenken, was in der Vergangenheit passiert ist und was derzeit passiert. Mir persönlich bedeutet das Turnier natürlich auch sehr viel. Ich möchte Menschen mein Land zeigen, ihnen die Möglichkeit geben, Afrika zu erkunden und kennenzulernen.

SPOX: Welche Mannschaften würden Sie gerne im Finale sehen?

Katongo: Die zwei besten. Natürlich wünsche ich mir, dass es eine afrikanische Mannschaft schafft.

SPOX: Ganz ehrlich: Haben Sie nicht insgeheim schon davon geträumt, gegen Deutschland im WM-Finale zu spielen?

Katongo (lacht): Das wäre wunderbar! Deutschland ist so eine starke Mannschaft. Wenn wir uns richtig vorbereiten..., wer weiß. Alles ist möglich, das ist das Tolle am Fußball.

SPOX: Was kann die Welt von Südafrika 2010 erwarten? Ein ähnliches Fußballfest wie in Deutschland?

Katongo: Die Ausrichtung ist immer auch ein eigener kleiner Wettbewerb zwischen den Gastgebern. Jeder möchte es noch besser machen als der Vorgänger. Deutschland hat bereits 100 Prozent  gegeben, Südafrika macht vielleicht 105 Prozent daraus. Ich wünsche ihnen viel Glück dafür. Ich weiß, dass sie in der Lage sind, eine tolle WM auszurichten.

SPOX: Wenn man über Südafrika spricht, muss man auch die negativen Seiten erwähnen. Wie steht es mit der Sicherheit? Wie groß ist die Gefahr für die Fans und Spieler?

Katongo: Ich glaube nicht, dass es große Schwierigkeiten geben wird. Sobald es um Sport geht, kann ich mir nicht vorstellen, dass Gewalt eine Rolle spielen wird. Südafrika hat vor kurzem die Rugby-WM ausgerichtet. Dort gab es ebenfalls keine negativen Berichte. Ausschließen kann man Ausschreitungen nie, doch die Gefahr sollte nicht höher sein als an jedem anderen Ort.

Hier geht's zurück zu Teil 1 des SPOX-Interviews mit Chris Katongo