Jens Lehmann hat sich kritisch über die Bundesliga geäußert. Der Stuttgarter Torhüter fordert eine bessere Förderung des Nachwuchses und plädiert für effiziente Scouting-Systeme.
Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Jens Lehmann vom VfB Stuttgart sieht den hiesigen Fußball äußerst kritisch und fordert eine bessere Förderung des Nachwuchses.
"Wenn sie einen Engländer fragen würden, fiele die Antwort in etwa so ähnlich aus, wie wenn sie einen Deutschen nach dem österreichischen Fußball fragen", sagte Lehmann in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" auf die Frage, wo der deutsche Fußball im Vergleich mit dem englischen stehe.
Kritik an Jungprofis
Lehmann plädierte für effizientere Scouting-Systeme, um mehr Talente zu entdecken und zu fördern. Zudem übte der Torhüter gegenüber dem Blatt deutliche Kritik an der Einstellung vieler Jungprofis.
"Sie lassen es gern mal locker angehen", sagte der 39-Jährige: "Die jungen Spieler haben heutzutage eben eine größere Gelassenheit durch den höheren Verdienst in Relation zu früher. Manchmal vergessen sie, dass sie hart arbeiten müssen, um diesen Lebensstandard zu halten."
Eigene Zukunft abhängig vom sportlichen Erfolg
Seine Zukunft beim VfB macht Lehmann abhängig vom sportlichen Erfolg unter dem neuen Teamchef Markus Babbel.
"Wichtig ist, dass ich eine positive Entwicklung sehe. Bei mir und der Mannschaft. Wenn nicht, dann war's das wohl."
Nach seiner aktiven Laufbahn könnte er sich eine Karriere als Manager vorstellen. "Ich hätte ein ganz gutes Rüstzeug", meinte Lehmann.
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