Bundesliga-Spitzenreiter 1899 Hoffenheim hat sein neues Zuhause bezogen: Mäzen Dietmar Hopp eröffnete am Samstag gemeinsam mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger und dem Sinsheimer Oberbürgermeister Rolf Geinert die Rhein-Neckar-Arena.
Nach einem halben Jahr im Mannheimer Exil wird der sensationell gestartete Aufsteiger seine Heimspiele zukünftig in seinem 30.150 Zuschauer fassenden und 60 Millionen Euro teuren Stadion im heimischen Sinsheim austragen.
"Das ist ein weiterer großartiger Tag in der Vereinsgeschichte von 1899 Hoffenheim. Wir sind sehr stolz auf diese phantastische Arena. Ich freue mich, dass hier etwas ganz Besonderes geschaffen wurde", sagte Hopp zum neuen Fußball-Tempel im Kraichgau, dessen Bau der Milliardär aus der eigenen Tasche bezahlt hat.
"Ich wünsche mir eine unendliche Fortsetzung des Wunders von Hoffenheim in diesem Stadion. Ich hoffe, wir bleiben hier noch lange auf der Landkarte des deutschen Fußballs."
Eröffnung nach 17 Monaten Bauzeit
Eröffnet wird die Arena nach einer Bauzeit von 17 Monaten mit einer Partie der Hoffenheimer gegen eine Rhein-Neckar-Auswahl, die vom dreimaligen Weltschiedsrichter Markus Merk (Otterbach) geleitet wird.
Vor und nach dem Spiel wird im ausverkauften Stadion, das Luftlinie nur wenige hundert Meter von Hoffenheim entfernt liegt, mit einem Showprogramm und einem Feuerwerk gefeiert.
"Das ist ein Gänsehautmoment. Auf diesen Tag haben wir lange hingearbeitet. Mit der Rhein-Neckar-Arena haben wir einen Leuchtturm schaffen können, mit dem wir alle Fußballfans der Region begeistern wollen. Wir sind sehr stolz auf dieses neue Wahrzeichen, das Lust auf sportliche Highlights in der Zukunft macht", erklärte der für den Stadionbau verantwortliche Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus.
Alle 20.000 Dauerkarten längst verkauft
Der Stolz der Macher kommt nicht von ungefähr. Schließlich hat der Klub bereits im Vorfeld der Eröffnung alle 20.000 angebotenen Dauerkarten verkauft. Zudem sind die knapp 1500 Business-Sitze zum Preis von jeweils 3670 Euro sowie die 40 Logen für die Rückrunde und die kommende Saison längst ausverkauft.
Doch nicht nur an die gut betuchten Fans wurde gedacht, auch eine Fan-Kneipe wurde in das Stadion integriert. "Die Leute sollen sich hier wohlfühlen", meinte Rotthaus dazu.
Neben einer Kneipe hat die am Rand der Autobahn 6 stehende Arena, die Schauplatz der Frauen-WM 2011 sein wird und durch die es zukünftig auch Führungen geben soll, noch weitere Besonderheiten zu bieten.
Umrüstung für internationale Spiele möglich
So wurden die 40 Reihen im steilst möglichen Winkel gebaut, damit auch die Besucher auf den oberen Rängen nahe am Spielfeld sitzen. In den Katakomben des Stadions, das 21.000 Sitz- und 9150 Stehplätze bietet, entstand ein mit Kunstrasen ausgelegter Raum zum Aufwärmen für die Teams.
Zudem kann die Arena für internationale Spiele umgerüstet werden. Dabei verkleinert sich die Kapazität des Stadions, durch das laut Manager Jan Schindelmeiser die "Marke Hoffenheim" gestärkt werden soll, auf 27.500 Plätze.
Bei all dem Rummel um die neue Arena, die eigentlich bei Heidelberg gebaut werden sollte und die erst nach Streitigkeiten um den Standort in Sinsheim errichtet wurde, wird das Stadion sicher nie den Nimbus des bisherigen Ausweichstandorts Mannheim erreichen - schließlich blieben die Hoffenheimer in der Nachbarstadt unbesiegt.
Der Kader von 1899 Hoffenheim