Nicht jedes Jahr 70 Millionen investieren

Von SPOX
Paul Breitner (r.) ist seit 2007 Berater des Vorstands des FC Bayern München
© Getty

Vorstandsberater Paul Breitner hat die Transferpolitik des FC Bayern München in einem Interview verteidigt, sich bezüglich weiterer Neuzugänge für die kommende Saison aber noch bedeckt gehalten.

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Beim FC Bayern herrscht im Moment das große Schweigen in der Führungsetage. Nun spricht immerhin der Berater des Vorstands Paul Breitner und wehrt sich gegen Kritik an der Transferpolitik des FC Bayern.

Zuletzt hatten mehrere Spieler und Trainer Jürgen Klinsmann die mangelnde Qualität des Kaders im Vergleich mit internationalen Spitzenteams bemängelt und regelmäßige Verstärkungen gefordert. Transfers in der Größenordnung Franck Ribery und Luca Toni müssten Jahr für Jahr getätigt werden.

Drei Stürmer reichen

"Es ist doch vor eineinhalb Jahren klar gesagt worden, dass der FC Bayern nicht jedes Jahr diese Summen investieren kann. Das muss doch jeder kapieren. Wie soll man jedes Jahr 70 Millionen Euro investieren?", meinte Breitner in der "tz".

Dass die Bayern mit nur drei Stürmern in die Saison gingen, sieht Breitner ebenfalls nicht als Fehler: "Hätten wir letztes Jahr noch einen internationalen Stürmer geholt, wäre der Aufschrei wieder groß gewesen. Jeder hätte geklagt, wieso wir Klose und Podolski noch mehr Spieler vor die Nase setzen."

Anderer Maßstab als Arsenal und Chelsea

Andere europäische Spitzenmannschaften, die sich diesen Luxus leisten, sieht Breitner nicht als maßgebend. Schließlich habe sich der FC Bayern noch nie an denen orientiert.

"Wir machen uns in der Bundesliga grundsätzlich andere Gedanken. Wir denken darüber nach, ob es Sinn macht, wie Arsenal oder Chelsea mit zehn oder elf Ausländern zu spielen", so der 57-Jährige.

Wie der FC Bayern die kommende Saison auf dem Transfermarkt angehen wird, ließ Breitner offen: "Das wird sich zeigen." Und wahrscheinlich ganz entscheidend vom Abschneiden in der Bundesliga abhängen.

Bei ManUtd und Liverpool auf der Tribüne

Vergangene Woche wurde Breitner bei den Champions-League-Spielen Manchester United gegen den FC Porto und Liverpool gegen Chelsea auf der Tribüne gesichtet. "Ob und wen ich mir gezielt angeschaut habe, ist meine Sache", ließ sich Breitner nicht in die Karten schauen.

Das von der Presse kolportierte Interesse an Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio, den Breitner als besten Torhüter der Bundesliga bezeichnet hatte, wischte er ebenso weg: "Wertfrei ist Bengalio in dieser Saison der beste Torwart der Liga. Ich respektiere seine Leistung. Das hat aber überhaupt nichts damit zu tun, mit dem, was beim FC Bayern los ist."

Der aktuelle Kader des FC Bayern München