Das nennt man wohl perfektes Timing. Just zu dem Zeitpunkt, als Mario Gomez mit der Nationalmannschaft im Flieger nach China saß, gaben sein abgebender Verein VfB Stuttgart und sein neuer Klub FC Bayern München fast zeitgleich den Wechsel des 23-Jährigen bekannt.
Der Zeitpunkt ist sicherlich mit Bedacht gewählt, immerhin entkam Gomez so den Nachfragen der Medien.
"Einer der besten Torjäger Deutschlands"
Sein zukünftiger Vorgesetzter, Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, erklärte: "Mario ist ein erstklassiger Stürmer, der in den zurückliegenden drei Jahren jeweils um die 20 Tore in der Bundesliga erzielt und bewiesen hat, dass er einer der besten Torjäger Deutschlands ist."
Und Gomez ließ zumindest mitteilen, dass er in der kommenden Saison in der Meisterschaft voll angreifen will. "Ich freue mich sehr auf die Spiele in der Champions League", sagte er. "Ich hatte eine super Zeit beim VfB und bin sehr dankbar für alles, was ich hier erleben durfte. Diesen Schritt zu gehen, fällt mir nicht leicht."
Nur noch Details zu klären
München wird den Nationalstürmer, mit 24 Treffern drittbester Torjäger der Saison, voraussichtlich für eine festgeschriebene Ablösesumme von 30 Millionen Euro verpflichten. Damit ist Gomez, der einen Vierjahresvertrag bis 2013 erhält, der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte.
Wie Stuttgart mitteilte, müssen beide Vereine noch die letzten Wechselmodalitäten klären. "Fakt ist aber: Wenn der FC Bayern unsere Bedingungen akzeptiert, wird der Transfer in den nächsten Tagen vonstatten gehen", sagte VfB-Manager Horst Heldt.
Hitzfeld: "Alles passt zusammen"
"Der Wechsel ist perfekt für alle Beteiligten. Alles passt zusammen", zeigt sich Ottmar Hitzfeld gegenüber SPOX begeistert. Für den Schweizer Nationaltrainer und ehemaligen Bayern-Coach steht fest: "Gomez gehört zum Besten, was Deutschland zu bieten hat, deswegen macht der Transfer nach München absolut Sinn."
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Laut Hitzfeld ist Gomez' Entscheidung richtig, nicht ins Ausland zu gehen. "Viele sprachen davon, dass es Gomez in Spanien, England oder Italien versuchen sollte. Aber die Bayern sind auch international ein Maßstab, daher kann man ruhigen Gewissens auf das Ausland verzichten, wenn aus München so ein Angebot kommt."
Muss Toni gehen? Hitzfeld: Nein!
Hitzfeld warnt die Bayern aber eindringlich davor, nach Gomez' Kommen einen Bayern-Stürmer zu verkaufen. Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass wegen Gomez womöglich der in der Spielanlage ähnelnde Luca Toni gehen müsste.
"Drei gute Stürmer reichen nicht. Nachdem Podolski gegangen ist und neben Gomez nur Olic als Zugang feststeht, darf man keinen abgeben", so Hitzfeld.
Denn: "Um international wettbewerbsfähig zu sein und hohe Ziele zu erreichen, braucht man vier Top-Stürmer. Daher sollte keiner mehr verkauft werden."
Mario Gomez im Steckbrief