Der Selbstmord von Nationaltorhüter Robert Enke ist offensichtlich auf jahrelange Depressionen zurückzuführen.
Das erklärte der Kölner Arzt Dr. Valentin Markser, der Enke in den vergangenen Jahren immer wieder psychatrisch betreute, auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Hannover.
Seit 2003 in Behandlung
Auch Enkes Ehefrau Teresa berichtete über die immer wiederkehrenden depressiven Phasen, die sie in den vergangenen Jahren gemeinsam mit ihrem Mann durchzustehen hatte. "Er war 2003 während seiner Zeit in Barcelona erstmals bei mir in Behandlung. Vor sechs Wochen kam er zu mir, weil er spätestens seit dem Sommer wieder in eine Krise geraten war, die eine Trainingsunterbrechung nach sich zog", erklärte Dr. Markser.
Trotz der professionellen psychologischen Unterstützung und der Hilfe seiner Familie beging Enke am Dienstag Selbstmord, indem er sich in Neustadt am Rübenberge nahe Hannover vor einen Zug stürzte.
"Selbstmord zeichnete sich nicht ab"
"Ein Selbstmord zeichnete sich meiner Ansicht nach nicht ab", erklärte Markser. "Es gab keine Indikation für eine mögliche Zwangseinweisung."Auch Teresa Enke hatte in den vergangenen Wochen keinerlei Hinweise, die auf diese tragische Entwicklung hindeuteten. "Ich habe stets versucht, ihm Perspektive und Hoffnung zu geben. Ich habe geglaubt, mit Liebe können wir das durchstehen."
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