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Cooper Flagg ist schon jetzt besser als viele Rollenspieler in der NBA. Auf diese Annahme können sich die meisten einigen, die den 18-Jährigen spielen sehen. Er kann werfen, passen, hat einen unglaublichen Motor, eine brutale Energie, wenn er zum Korb zieht, und kann mit seiner Defense Gegenspieler am anderen Zonenrand abschrecken. Doch das allein reicht nicht, um sicher als Erster gedraftet zu werden. Zumindest nicht, wenn man in einem so starken Jahrgang ist - und wenn man seine Teilnahme öffentlich plötzlich in Frage stellt.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_58e2f6c8-d112-4748-b83d-5cd1f15a09d2" async=""></script>

Bitterböse Überraschung? Teenager-Sensation Cooper Flagg, zwei Herausforderer und ein "historischer" NBA-Draft 2025

"Es könnte eine historische Draft-Class sein, besonders die ersten Picks", behauptet NBA-Insider Adrian Wojnarowski. "Es gibt viele Teams, die auf diesen Draft warten."Eigentlich dachte hatte man angenommen, dass niemand Cooper Flagg den Rang als First-Overall-Pick wird streitig machen können. Zu groß war der Hype um den 2,06 Meter großen Forward, zu gut seine Zahlen und zu erfolgreich schon jetzt seine Marke. Doch während sich die College-Saison der March Madness und dem damit einhergehenden Höhepunkt nähert, machen ihm zwei Spieler plötzlich ernsthafte Konkurrenz: Dylan Harper und Ace Bailey.Beide spielen im selben Team, nämlich für die Rutgers University. Harper als Guard, Bailey als Forward. Gemeinsam gelten sie als eines der besten Duos der NCAA. In einem Spiel Ende November gegen Alabama legte Harper 37 Punkte auf, Bailey kam auf 22 - und Alabama-Coach Nate Oats kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: "Harper ist ein NBA-Point-Guard und Bailey vielleicht der beste Mitteldistanzschütze, den ich je gesehen habe." Dass ausgerechnet Oats derartig ins Schwärmen gerät, muss schon etwas bedeuten, immerhin trainierte er seit seiner Übernahme 2019 bereits drei Freshmen, die im anschließenden Draft in der ersten Runde vom Board gingen. Oats erkennt großes Talent also. Aber reicht das Talent des Duos wirklich aus, um die Teenie-Sensation Flagg abzufangen?

Lobeshymne für Dylan Harper und Ace Bailey

Denn der Hype um Flagg ist real, wie man im neudeutsch so schön sagt. Wirklich "neu" ist dieser Hype aber nicht, schließlich war Flagg schon vor dem Start seiner College-Karriere bei den Duke Blue Devils in aller Munde.Flagg wurde 2006 in Newport geboren. Nur knapp 3000 Einwohner leben in der kleinen Stadt im Bundesstaat Main. Schon als Freshman an Nokomis Regional High wurde Flagg “Main Gatorade Player of the Year” mit über 20 Punkten, 10 Rebounds, 6 Assists und jeweils 3,7 Blocks und Steals im Schnitt pro Spiel. Bereits in der achten Klasse erhielt Flagg sein erstes Angebot von einem Division-1-College.Nachdem er mit seinem Team das State Championship gewann, ging er an die Montverde Academy in Florida, einer elitären Vorbereitungs-High-School, in der schon NBA-Spieler wie RJ Barrett, Cade Cunningham oder Joel Embiid spielten. Während dieser Zeit gewann Flagg alle Auszeichnungen, die man als High-School-Spieler abstauben kann, unter anderem wurde er zum "National Player of the Year”, "Mr. Basketball USA" und “Naismith Prep Player of the Year” gewählt.Noch vor seinem ersten Spiel am College wurde Flagg in das USA-Trainingsteam berufen, jenes Team, das im vergangenen Sommer ein Testspiel gegen die vor NBA-Legenden nur so strotzende Olympia-Auswahl der Amerikaner bestreiten durfte. Und Flagg überzeugte bei der hauchdünnen 73:74-Niederlage der vermeintlichen Sparringspartner gegen LeBron James, Stephen Curry, Kevin Durant und Co.<blockquote class="twitter-tweet">Cooper Flagg is going OFF (via <a href="https://twitter.com/BenGolliver?ref_src=twsrc%5Etfw">@BenGolliver</a>) <a href="https://t.co/tgVJQ2EuYB">pic.twitter.com/tgVJQ2EuYB</a>— Zion O. (@DukeNBA) <a href="https://twitter.com/DukeNBA/status/1810422336354455808?ref_src=twsrc%5Etfw">July 8, 2024</a></blockquote>
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Cooper Flagg räumt alles ab, was es gibt

"Er will es einfach, man sieht, wie sehr er es will", sagte Devin Booker von den Phoenix Suns. Und ein Assistant Coach meinte: "Cooper Flagg war unglaublich, er hat einfach keine Angst."Tatsache, Flagg war vieles in diesem Trainingsspiel, aber sicherlich nicht ängstlich. Er stürzte sich mitten ins Getümmel unter dem Korb, warf den Dreier über keinen geringeren als Anthony Davis - immerhin einer der elitärsten Verteidiger des vergangenen NBA-Jahrzehnts - und sah auch sonst im Kreise der größten Stars absolut konkurrenzfähig aus. Damals war Flagg erst 17 Jahre alt. Nun mit 18, legt Flagg bei den Blue Devils überragende Zahlen auf, doch die sind nicht mal das Beeindruckendste."So einen knallharten ('hard-ass'), kaltschnäuzigen ('cold-ass') weißen Jungen hatten wir schon lange nicht mehr", sagte NBA-Legende Kevin Garnett <a href="https://www.youtube.com/shorts/hjT-SYNLtEQ" target="_blank">in seinem Podcast über Flagg</a>. "Ich kann mir vorstellen, dass die Kids so sein und so spielen wollen." Cooper Flagg ist laut, arrogant und genau das, was Garnett an guten Spielern mit Superstar-Ambitionen mag: sehr, sehr körperlich.

Cooper Flagg ist ein "hard-ass, cold-ass white boy"

Mitte Februar hat Flagg einen Durchschnitt von 19,7 Punkten bei 48,6 Prozent aus dem Feld, 7,7 Rebounds und 4 Assists. Dazu kommen 1,6 Steals und 1,2 Blocks pro Partie. Das illustriert aber nur ansatzweise, wie dominant Flagg sein kann.Seine Blue Devils stehen bei einer Bilanz von 23-3 und das auch, weil Freshman Flagg bei knappen Spielen regelmäßig übernimmt. Gegen Notre Dame erzielte er seine bisherige College-Bestmarke mit 42 Punkten und sicherte damit den Sieg. Die meisten seiner Punkte erzielte er mit grandiosen Quoten im letzten Viertel.Flagg ist bereit für die NBA und die Teams in der NBA sind bereit für ihn. "Der beste Exportartikel aus Maine seit dem Hummer", nannte ihn ESPN-Journalist Jay Bilas einmal. Einige NBA-Teams dürften nochmal ordentlich in den Tanking Modus im Verlauf der restlichen Saison gehen, um ihre Chancen auf einen frühen Pick zu maximieren. Doch womöglich erleben diese Teams dann eine bitterböse Überraschung. Ein Satz von Flagg in einem Interview mit der New York Times auf die Frage nach seiner Zukunft sorgte jüngst für Schockwellen. "Sh**, ich will zurückkommen (ans College, Anm. d. Red.)", sagte der 18-Jährige.Doch auch wenn Flagg sich am Ende für den Schritt in die NBA entscheidet, ist sein Status als sicherer Nummer-1-Pick nicht mehr in Stein gemeißelt. Lange war er diesbezüglich konkurrenzlos, alles passte einfach zu gut: seine Größe, sein Mindset, seine Skills, einfach alles. “Cooper Flagg ist der kompletteste Spieler, den Duke je hatte", sagte der frühere NBA-Profi Jay Williams. Zur Erinnerung: Bei den Duke Blue Devils spielten schon Kyrie Irving, Zion Williamson, Brandon Ingram, Paolo Banchero und weitere All-Star-Level Spieler.Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht.

Cooper Flagg: Kein Draft 2025? Ausnahmetalent sorgt für Schockwellen

Besonders zwei Spieler sind ihm auf den Fersen. Ace Bailey wird bei vielen Draft-Prognosen als zweiter oder dritter Pick gesehen. Er ist etwas älter als Flagg, auch etwas größer und hat genau wie Flagg verschiedene Awards gewonnen. Sein Vorteil könnte sein, dass der Hype um ihn bei weitem nicht die Dimensionen wie bei Flagg hatte und bei seiner Popularität mehr Luft nach oben besteht.Bailey spielt an der Rutgers University, die zwar zu den Top-Hochschulen der Vereinigten Staaten gehört, was aber weniger für den sportlichen als den wirtschaftlichen Bereich gilt. Die Rutgers Scarlet Knights sind ein eher weniger erfolgreiches Division-1-Team, das nur einmal im NCAA-Turnier in den Top 8 landete (1976) und ansonsten keine Erfolge vorzuweisen hat.Blickt man auf die Liste derer, die es über Rutgers in die NBA geschafft haben, kennen selbst Nerds kaum ihre Namen. Das wird sich aber nach diesem Draft ändern, Bailey sollte sich einen Namen machen.Momentan steht er wie Flagg bei 18,6 Punkten im Schnitt und 7,4 Rebounds. Seine Wurfquote ist beinahe identisch (46,6%), doch kommt er auf lediglich 1,2 Assists pro Spiel. Wie Flagg kann auch Bailey, der mit 2,08 Meter etwas größer ist, in der Crunch Time aufdrehen. Allerdings ist seine Erfolgsquote geringer, weil die Scarlet Knights anders als Duke eben nur Mittelmaß sind. Bezeichnend dafür steht, dass er sein College-Career-High von 39 Punkten, 8 Rebounds und 4 Blocks bei einer Rutgers-Niederlage gegen Indiana aufstellte.Scouting Reports heben seine defensive Flexibilität, seine überragende Athletik, seine ausgefeilte Fußarbeit und seinen eleganten Wurf in den Vordergrund. Der Tenor: Bailey hat das Potenzial, auch in der NBA ein Star zu werden.

Ace Bailey: NBA-Star in the making

Der andere Spieler, der Flagg gefährlich werden könnte, ist Baileys Teamkollege Dylan Harper. Der 19-jährige Guard ist mit 1,98 Meter das kleinste der drei Ausnahmetalente. Seine Zahlen sind denen Flaggs und Baileys sehr ähnlich: 18,5 Punkte, 4,7 Rebounds, 4 Assists. Mit 47,7 Prozent aus dem Feld trifft er sogar nur marginal schlechter als Flagg.Ein Analyst bei NBADraft nennt ihn einen typischen "Big Guard" und vergleicht ihn mit Cade Cunningham von den Detroit Pistons oder Jalen Brunson von den Knicks. Beides besondere Spieler, die ihre Teams anführen. Dass es Harper noch schafft, auf den ersten Platz des Drafts zu rücken, scheint zwar fast unmöglich, doch ein besonders guter Auftritt bei March Madness könnte vieles ändern, besonders, wenn andere Spieler wie Flagg oder Bailey nicht überzeugen sollten.Dennoch: Cooper Flagg war und ist der Topfavorit. Alle wesentlichen Mock Drafts wie von ESPN, CBS, Sports Illustrated und anderen setzen den Blue-Devils-Freshman auf die eins. Harper ist leichter Favorit auf den zweiten Pick vor seinem Kollegen Bailey. Flagg ist einfach schon jetzt ein zu guter Spieler, der auch in der NBA einen spürbaren Impact haben sollte. Momentan haben die Washington Wizards und die Pistons die höchste Wahrscheinlichkeit, den ersten Pick im Draft zu bekommen (14%). Die Hauptstädter könnten Flagg mit dem letztjährigen zweiten Pick Alexandre Sarr kombinieren. Ob es dazu kommt, entscheidet sich am 25. Juni, wenn die möglicherweise historische Draft Class von 2025 ins ganz große Rampenlicht rückt.

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