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Aaron Rodgers steht vor einem Wechsel zu den Pittsburgh Steelers. Doch ergibt der Deal für beide Seiten Sinn? Was sind mögliche Probleme, warum könnte es dennoch funktionieren? Eine Einordnung.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Aaron Rodgers vor Blockbuster-Wechsel zu den Pittsburgh Steelers: Gesprengte Ketten - oder droht das Ende einer Ära?

Im Jahr 2023 sollte es endlich so weit sein. Nach 13 Jahren sollte bei den New York Jets endlich wieder Playoff-Football gespielt werden. Dafür hatten die Jets tief in die Tasche gegriffen, zahlreiche Draft-Picks an Green Bay abgegeben und in Aaron Rodgers das wohl größte Puzzle-Stück für ihren All-in-Plan geholt. Immerhin zählte der alternde Quarterback zu diesem Zeitpunkt nach wie vor noch zur absoluten Elite der NFL.Doch der Plan scheiterte krachend.Bei seinem Debüt verletzte sich Rodgers schwer und fiel das gesamte Jahr 2023 aus. Die Jets verpassten die Playoffs und hofften auf die Rückkehr des Superstars. Doch diese geriet unterm Strich - und das muss man leider so deutlich sagen - zu einem Desaster.Als Rodgers endlich regelmäßig für die Jets spielte, lief es noch schlechter als im Vorjahr. Der Quarterback erlebte seine individuell wohl schlechteste Saison, seitdem er 2008 zum Starter der Packers wurde - zumindest sein Rating von 90,5 war das schlechteste seiner Karriere, wenngleich die TD-INT-Ratio absolut in Ordnung war (28-11, 3,897 YDS).Am Ende einer maximal unterdurchschnittlichen Saison verpassten die 5-12-Jets die Playoffs abermals krachend, im Hintergrund tobte ein Machtkampf um die Rolle von Rodgers, es gab sogar im Saisonverlauf schon Überlegungen den Star zum Backup zu degradieren. Dazu kamen die Entlassung von Head Coach Robert Saleh und das Chaos um Owner Woody Johnson, der unter anderem einen Spieler wegen dessen Madden-Ratings abgelehnt haben und in seinen Entscheidungen stark von seinen Teenager-Söhnen beeinflusst werden soll."Es wäre das erste Mal, dass ich entlassen werde. Es wäre auch sicherlich das erste Mal, dass mich Teenager entlassen", hatte Rodgers selbst gesagt, als Berichte über eine anstehenden Trennung aufkamen. Nun kam es so: Bereits seit Wochen steht fest, dass Rodgers in der kommenden Saison nicht mehr bei den Jets spielen wird, am Mittwoch folgte dann auch ganz offiziell die Entlassung und das Ende der unglücklichen Liaison.

Die Jets und Rodgers: Ein Satz mit X...

Verglichen mit der Horror-Saison der Jets, lief die Spielzeit der Pittsburgh Steelers wesentlich besser. Trotz eines 4-2 Starts mit Justin Fields als Quarterback wurde Russell Wilson, der zuvor noch an einer Wadenverletzung laborierte, zum Starter befördert.Der 36-Jährige spielte statistisch gesehen eine bessere Saison als Rodgers in New York, erfüllte aber dennoch nicht gänzlich die Erwartungen in Pittsburgh. Vor allem die konservative und maximal auf Sicherheit bedachte Spielweise wurde oftmals kritisiert. Die Steelers beendeten die Saison (natürlich unter Coach Mike Tomlin) mit einer positiven Bilanz (9-8), in den Playoffs bekamen Wilson und Co. jedoch deutlich und früh die Grenzen von den Baltimore Ravens aufgezeigtAm Ende erwiesen sich weder Wilson noch Fields - gemessen an ihren laut CBS jeweils üppigen Vertragsforderungen an die Steelers - nicht als Ideallösung. Während Fields mittlerweile für 40 Millionen Dollar bei den Jets unterschrieben hat, trifft sich Wilson laut NFL-Insider Ian Rapoport in dieser Woche mit den Cleveland Browns und den New York Giants.Auch bei den Giants soll Wilson allerdings nur die zweite Wahl. Die angeblich erste Wahl? Richtig: Aaron Rodgers. Sollte sich Rodgers für ein Engagement bei den G-Men entscheiden, wird Wilson auch dort nicht unterkommen. Ob die Giants für Rodgers allerdings eine ernsthafte Option sind, ist überaus fraglich. Einem Bericht von NBC zufolge wolle Rodgers noch mindestens zwei Jahre in der NFL spielen - und das bei einem konkurrenzfähigen Team mit Chancen auf und in den Playoffs. Zumindest in der Offensive aber sind die Giants eher ein Team im Rebuild.

Russell Wilson bei den Pittsburgh Steelers: Pures Mittelmaß

<a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-news-und-geruechte-blockbuster-wechsel-von-aaron-rodgers-steht-wohl-kurz-bevor-daniel-jones-findet-neues-team/blte915ed7e5dd3b29f#cs0ddd424c3090f730" target="_blank">Auch deshalb gilt ein Engagement von Rodgers in Pittsburgh als höchstwahrscheinliches Szenario,</a> auch wenn Dan Graziano von ESPN noch am Donnerstagabend (deutscher Zeit) über Steelers UND Giants sagte: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=zxFYDkRbQcc" target="_blank">"Sie betteln ihn an, bei ihnen zu unterschreiben."</a> Doch ist der 41-Jährige wirklich noch ein Wilson-Upgrade, das Sinn ergibt?In seinen Top-Jahren war Rodgers mindestens eine qualitative Stufe über Wilson anzusiedeln, trotzdem liegen zwischen beiden Spielern fünf Jahre - und eine schwere Achillessehnenverletzung. Die vergangene Saison war von beiden statistisch gesehen relativ ähnlich. Die Frage ist nur: Kann sich Rodgers in seinem biblischen NFL-Alter noch einmal steigern und zumindest an seiner Bestform kratzen?Es wird allerdings nicht nur auf Rodgers ankommen. Vier wird auch davon abhängen, wie viel Cap Space der Vertrag für den Quarterback am Ende frisst und ob sich alle Steelers-Spieler in die richtige Richtung entwickeln. Kann sich die bis dato eher mittelmäßige O-Line verbessern? Kann das Laufspiel den Quarterback trotz des Abgangs von Najee Harris, der immerhin vier 1000+-Yards-Saisons in Folge abgerissen hatte, entlasten? All das sind Faktoren, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar erkennbar sind.Gleichzeitig müssen sich die Steelers darauf einstellen, einen Quarterback zu holen, der mehr Entscheidungsmacht - besonders in puncto Roster-Planung - als ein Wilson haben will. Rodgers gilt als sehr eigenwillig und hat schon mit seinem Verhalten bei den Green Bay Packers gezeigt, dass er sich nur ungern reinreden lässt. Mit ihm holt man sich auch eine Art Pulverfass in die Franchise, doch es gibt wohl kaum einen geeigneteren Coach als Mike Tomlin für den Umgang mit Rodgers.

Ist das "alte Eisen" wirklich die Lösung für die Steelers?

Sollte Rodgers bei den Steelers anheuern, wird Tomlin sich das gut überlegt und einen offensiven Plan haben.Zwar stand der Coach vor allem nach dem mutlosen Auftritt in den Playoffs gegen die Ravens berechtigterweise in der Kritik, immerhin gewannen die Steelers seit 2016 kein einziges Spiel mehr in der Postseason. Allerdings gingen die teils heftigen Abgesänge, er sei als Coach "overrated", zu weit. Immerhin legte Tomlin mit seiner Defense überhaupt den Grundstein, dass es die Steelers in den vergangenen Jahren quasi ohne konkurrenzfähigen Quarterback immer wieder in die Playoffs schafften.Nun befindet sich Tomlin jedoch mit den Steelers am Scheideweg: Es soll Schluss sein mit dem Status als Team des "oberen Mittelmaßes", das zwar irgendwie in die Playoffs kommt, dort aber in aller Regelmäßigkeit aufgrund der eigenen Limitierungen in der Offense scheitert. Auf der wichtigsten Position agierten die Steelers bereits in der am Ende zu lange andauernden Ära von "Big Ben" Roethlisberger zu mutlos. Tomlin hielt zu lange an seinem legendären QB fest, dann kam Kenny Pickett im Draft 2022, wurde aber auch nicht zu einer guten und dauerhaft erfolgreichen Lösung. Gleiches galt für Wilson und Fields in der vergangenen Saison. Zwar war Wilson definitiv ein Upgrade im Vergleich zu den Vorjahren, doch machte auch er die Steelers nicht zum Contender.Das soll nun Rodgers offenbar tun und die schweren Ketten des Mittelmaßes sprengen. Und mit George Pickens und <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-trades-in-der-analyse-neue-teams-fuer-metcalf-adams-smith-und-co-der-wahnsinn-hat-begonnen/blt48f4514a5bb39e90" target="_blank">dem frisch getradeten DK Metcalf</a> hat die Steelers-Offense definitiv explosives Potenzial. Pittsburgh bietet Rodgers genau das, was er haben will. Ein Team mit Playoff-Ansprüchen und der Sehnsucht nach einem tiefen Postseason-Run. Wie weit es gegen die Top-Teams in der AFC geht, hängt dann besonders von ihm selbst ab.Sollte Rodgers kommen, darf man das als All-in-Move verstehen - zumindest für Mike Tomlin. Sollten die Steelers mit Metcalf, Rodgers und der starken Defense abermals keinen Sieg in den Playoffs einfahren, könnte in Pittsburgh eine Ära zu Ende gehen, die 2007 begann.

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