Der VfL Wolfsburg verändert seine Führungsspitze. Mit Dieter Hoeneß wird es künftig einen Vorsitzenden der Geschäftsführung geben. Der 56-Jährige, der bis zum Sommer 13 Jahre lang für Hertha BSC Berlin und zuvor fünf Jahre lang für den VfB Stuttgart in ähnlicher Funktion tätig war, wird sein Amt am 15. Januar 2010 antreten.
Dieter Hoeneß soll den VfL Wolfsburg aus der Krise führen und künftig anscheinend als "Aufpasser" für Trainer Armin Veh fungieren. Nach der für den deutschen Meister enttäuschenden Bundesliga-Hinrunde verdichteten sich am Montag die Hinweise, dass Hoeneß als Manager der neue starke Mann bei den Niedersachsen wird.
Nach der Einigung über einen Dreijahresvertrag zeigte sich Wolfsburgs Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz zufrieden: "Von seiner Kompetenz und Erfahrung, die er in jahrelanger erfolgreicher Arbeit in der Bundesliga bewiesen hat, werden wir mit Sicherheit profitieren."
Veh in der Kritik
Bei den "Wölfen" bekleidet bislang Armin Veh wie schon sein Vorgänger Felix Magath die Posten des Trainers und Managers in Personalunion. Zudem ist der Coach einer von drei Geschäftsführern der VfL Wolfsburg Fußball GmbH.
Allerdings geriet der 48-Jährige nach der jüngsten Negativserie von fünf Bundesligaspielen ohne Sieg und dem Ausscheiden in der Champions League zum Ende der Hinrunde zunehmend in die Kritik.
Veh zunächst gegen einen Sportdirektor
Noch Ende vergangener Woche sprach sich Veh vehement gegen einen Sportdirektor an seiner Seite aus: "Dann hätte ich ja total die Hose unten, das geht doch nicht, das muss doch jedem klar sein", sagte der Coach zu der immer lauter werdenden Diskussion.
Nun vernahm man ganz andere Töne: "Am Wochenende haben Dieter Hoeneß und ich über unsere Zusammenarbeit gesprochen. Und ich kann sagen, dass ich überzeugt bin, dass sie zum Wohle des VfL sein wird", so der ehemalige Stuttgarter Meistertrainer.
Trainerentlassung offiziell kein Thema
Eine Entlassung des Trainers hatte Wolfsburgs Aufsichtsrat zuletzt ausgeschlossen. "Wir halten an ihm fest und werden die kurze Winterpause nutzen, um gemeinsam zu analysieren, warum wir da stehen, wo wir jetzt stehen", sagte Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz, schloss aber eine Umstrukturierung der sportlichen Führung nicht aus: "Ich kann mir vieles vorstellen."
Hoeneß wäre als Sportchef in der neuen Hierarchie wohl über den derzeitigen Geschäftsführern Veh und Wolfgang Hotze angesiedelt. Er war im Sommer nach 13 Jahren als Manager der Hertha zurückgetreten.
Marbach macht Platz frei
Gleichzeitig stimmte der Klub am Montag der Bitte des bisherigen Geschäftsführers Jürgen Marbach nach Auflösung seines Vertrags zu. "Ich glaube, dass dies nach der Restrukturierung der Geschäftsführung der richtige Schritt für mich ist und ich mich nun neuen Aufgaben widmen kann", sagte Marbach.
Sanz dankte Marbach für seine Arbeit und betonte, dieser hätte beim VfL "frischen Wind hineingebracht".
VfL Wolfsburg: Kader, Ergebnisse, Termine