Franz Beckenbauer, Ehrenpräsident des Rekordmeisters Bayern München, hält wenig von den Regeländerungsplänen von Bayern-Trainer Louis van Gaal.
"Darüber wurde schon vor Jahrzehnten diskutiert. Dann gäbe es bald noch mehr Spezialisten. Besser nicht. Lasst den Fußball so einfach und klar wie er ist, mit all seinen Fehlern", sagte Beckenbauer der Bild-Zeitung.
Van Gaal hatte unter anderem die Abschaffung der Linienrichter und den Einsatz von Kameras gefordert. Beckenbauer erteilte diesen Ideen eine Absage.
"Am Ende muss doch der Mensch entscheiden, auch wenn er sich drei Zeitlupen und fünf Wiederholungen anschaut", sagte Beckenbauer, "selbst dann können Abseitsstellungen so knapp sein, dass man unterschiedlicher Meinung sein kann."
Beckenbauer von Torrichtern überzeugt
Von den bereits in der Europa League getesteten Torrichtern ist Beckenbauer dagegen überzeugt: "Im Strafraum wird weniger gehalten und gestoßen, weil die Spieler wissen: Direkt neben dem Tor schaut einer genau hin." Diese Neuerung könne eine Lösung für die Zukunft sein, "aber bitte nicht Kameras", sagte der 64-Jährige.
Seine Abneigung gegen technische Hilfsmittel begründete das Exekutivmitglied des Fußball-Weltverbandes (FIFA) mit einem für Deutschland schmerzhaften Erlebnis.
"Das Wembley-Tor 1966 gehört doch zu den Legenden des Fußballs. Darüber reden wir in England und Deutschland seit mehr als 40 Jahren und in 40 Jahren wahrscheinlich auch noch", sagte er.