Den geforderten Sieg bekam Felix Magath. Auf die gewonnene Einsicht seiner Nachtschwärmer wartete der Trainer von Schalke 04 nach dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale aber vergeblich.
In Sachen Nachtklub-Affäre ging Nationaltorhüter Manuel Neuer nach dem glanzlosen 1:0 (1:0) des kriselnden Vizemeisters beim Zweitligisten FSV Frankfurt sogar auf Konfrontationskurs zu Magath und verteidigte den nächtlichen Ausflug vom Wochenende.
Neuer verteidigt Ausflug in die Partyszene
"Solche Abende sind wichtig für die Mannschaft. Man wächst mehr zusammen und lernt sich besser kennen. Es war mal gut, vom Fußball wegzukommen", sagte der Schalker Kapitän. Magath hatte die Aktion zuvor als "klares Fehlverhalten" analysiert und im Fall eines schwachen Auftritts im Pokalspiel sogar Konsequenzen angedroht.
Nach dem verdienten Zweitrunden-Erfolg des Tabellen-16. gab sich "Quälix" aber überraschend handzahm. "Das Thema ist erledigt. Die Spieler haben eine gute Reaktion gezeigt", sagte Magath, der ursprünglich sogar einen deutlichen Sieg gefordert hatte, und erklärte: "Die, die an dem Abend länger weg waren, haben eine zufriedenstellende Leistung geboten."
Magath: "Wir haben nicht den Killer-Instinkt"
Trotzdem fand der mächtige Trainer-Manager, der Superstar Raul und Abwehrchef Christoph Metzelder schonte, nach einer schwachen zweiten Halbzeit seiner Mannschaft noch genügend Ansatzpunkte für Kritik. "Wir haben nicht den Killer-Instinkt. Ich hätte mir gewünscht, dass wir nach unserem Führungstor energisch auf das zweite Tor hinspielen", sagte Magath, den eine "mannschaftlich geschlossene Leistung" dennoch besänftigte.
Bezeichnend, dass der Siegtreffer in der zwölften Minute durch eine "überragende Einzelaktion" (FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen) fiel. Schalkes 13-Millionen-Euro-Mann Jose Manuel Jurado drehte sich dabei einmal um die eigene Achse und traf anschließend aus 20 Metern in den Winkel.
Neuer sehnt sich nach Befreiungsschlag in der Liga
Die Schalker Behäbigkeit nach dem Wechsel wäre fast noch bestraft worden. Keeper Neuer musste im direkten Duell gegen Frankfurts Mike Wunderlich (74.) in höchster Not klären. Deutschlands Nummer eins hakte den glanzlosen Auftritt dann auch schnell ab und blickte nach vorne.
Am Samstag empfangen die zuhause noch sieglosen Königsblauen Bayer Leverkusen. "In der Bundesliga sehnen wir uns nach einem Befreiungsschlag. Wir brauchen endlich einen Heimsieg", sagte Neuer angesichts des schlechtesten Saisonstarts vor eigenem Publikum seit 1967. Dass er am Freitag wieder bis in die Früh feiern gehen wird, ist wohl ausgeschlossen.
Magath droht Spielern mit Konsequenzen