Van Bommels Zeit ist abgelaufen

Von Florian Bogner
Mark van Bommel (l.) absolvierte bis dato 121 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern - bleibt's dabei?
© Getty

Der Bayern-Kapitän ist seinen Job in München spätestens im Sommer los, sein Vertrag wird nicht mehr verlängert. Vielleicht ist das Pokalspiel am Mittwoch beim VfB Stuttgart aber auch schon der letzte Auftritt des 33-Jährigen im Bayern-Trikot - das hängt ganz von 1899 Hoffenheim und Luiz Gustavo ab.

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Ob Thorsten Kinhöfer schon mehr weiß? Als Mark van Bommel am Sonntagabend gegen den VfB Stuttgart die Platzwahl vornahm, war der Bayern-Kapitän mit dem Münzwurf des Schiedsrichters unzufrieden.

"Du musst das so und so machen", sagte er scherzhaft und drehte dabei zweimal die Hände. "Im nächsten Jahr vielleicht", lachte Kinhöfer, worauf hin der Spieler dem Unparteiischen was ins Ohr flüsterte.

Nun lässt sich natürlich trefflich munkeln, ob van Bommel Kinhöfer drauf hin verraten hat, dass das mit dem nächsten Mal im neuen Jahr wohl nichts mehr werde.

Fakt ist: Laut übereinstimmenden Medienberichten sind die Tage des 33-Jährigen beim FC Bayern gezählt, spätestens zum Vertragsende im Sommer.

Van Bommel: "Es kann sehr schnell gehen"

Was die Bayern ihm denn angeboten hätten, wurde der Niederländer in Stuttgart gefragt. "Nichts", die Antwort. Damit ist klar, was in den letzten Tagen unterschwellig in Form von Transfer-Gerüchten um den Hoffenheimer Luiz Gustavo durch die Medien geisterte: Der FCB plant im zentralen Mittelfeld eine Verjüngungskur - auf Kosten von van Bommel.

Der sagt zwar: "Ich bin Kapitän des FC Bayern, und das sehr gerne, es wäre schon kurios, wenn der Kapitän in der Winterpause geht." Van Bommel kennt aber die Mechanismen des Geschäfts genau: "Im Fußball ist alles möglich. Es kann sehr schnell gehen."

Wolfsburg, England, Niederlande?

Als Optionen stehen der VfL Wolfsburg oder ein Wechsel nach England - Tottenham Hotspur und Manchester City sind angeblich interessiert - im Raum. Die von van Bommel vor Jahren zum Karriereende angedachte Rückkehr in die Heimat ist ebenfalls eine Option.

Allerdings ist van Bommel auch Familienvater, seine schulpflichtigen Kinder und Frau Andra fühlen sich in München mittlerweile heimisch. Soll heißen: Eine Entscheidung zu Gunsten eines Wintertransfers fällt van Bommel nicht leicht.

Auf der anderen Seite wollen die Bayern ihren Kapitän eigentlich gerne bis Sommer halten, weil Toni Kroos noch eine Weile ausfällt und Anatolij Tymoschtschuk in der Abwehr gebraucht wird.

Viele Alternativen

Nach dieser Saison wolle man den Dingen dann aber ihren Lauf nehmen lassen. Bayern hat mit Bastian Schweinsteiger und Kroos bereits zwei deutsche Nationalspieler, die auf dieser Position als Bindeglied zur Offensive spielen können.

Dazu balgen sich die defensiveren Anatolij Tymoschtschuk und Andreas Ottl um die van-Bommel-Nachfolge. Danijel Pranjic ist der fünfte im Bunde und mit David Alaba wächst ein Juwel bei Bayern II heran. Luiz Gustavo wäre dazu eine Allround-Waffe, zehn Jahre jünger als van Bommel noch dazu, mit Perspektiven auf der Sechs oder der linken Abwehrseite.

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp meinte am Wochenende zwar entrüstet, dass weder mit Uli Hoeneß gesprochen noch Einigung über einen Wechsel erzielt habe, berichtete aber andererseits auch davon, dass er stolz darüber wäre, einen Spieler günstig gekauft, in der Liga etabliert und dann für einen höheren Betrag wieder weitergeben zu haben.

Luiz Gustavo: Interesse offiziell

"Ich sage nicht, dass das nicht Charme hätte", sagte Hopp. Ralf Rangnick bestätigte nach einigen rüden Absagen an Bayern nun zumindest das Werben der Münchner.

"Ja, es gibt ein offiziell hinterlegtes Interesse von den Bayern", wird der 1899-Coach in der "Bild" zitiert - Fortsetzung folgt also.

Das gilt auch für van Bommel, der sich schon mit Wolfsburg unterhalten hat. Die Verbindungen zwischen den Hoeneß-Brüdern sind bekannt, man würde sich im Notfall schon einigen.

Allerdings hat van Bommel hier das letzte Wort, zudem liegen dessen Gehaltsforderungen laut "Kicker" über dem, was der VfL bezahlen möchte. Alles noch offen also. Der Familie van Bommel stehen damit eher unruhige Weihnachtstage mit einigen Telefonaten ins Haus.

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