Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Sporthilfe einen eigenen Entwurf für einen neuen Glücksspielstaatsvertrag vorgelegt. Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB, schlug den Staatskanzleien der Länder in einem Brief ein "duales Modell" vor, das eine Beibehaltung des staatlichen Lotterie-Monopols und eine kontrollierte Öffnung des Sportwettenmarktes für private Anbieter vorsieht.
"Alle Beteiligten brauchen schnell Rechtssicherheit im europäischen Kontext. Gefragt ist eine Lösung, die Lotto und Sportwetten in einer Form neu ordnet, dass alle davon profitieren. Mit der Ausarbeitung eines Entwurfs eines Staatsvertrages zum Glücksspielwesen in Deutschland hat der Sport der Politik jetzt einen konkreten Vorschlag gemacht, der die Vorteile des dualen Systems für alle Akteure herausstellt", sagte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung.
Lizenzierte Anbieter sollen künftig eine sogenannte "Sportwettenabgabe" zahlen, die zwischen drei und zehn Prozent des Umsatzes betragen könnte. Ein Drittel dieser Einnahmen könnte schließlich in den Breitensport fließen - aber ausdrücklich nicht in den Fußball, der sich jedoch hohe Sponsoring-Einnahmen von privaten Sportwetten-Anbietern verspricht. Den neuen Entwurf hat der Kieler Sportrechtler Martin Nolte entwickelt.
Der aktuelle Glücksspielstaatsvertrag läuft Ende 2011 aus und muss der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) angepasst werden, der das staatliche Monopol in der jetzigen Form gekippt hatte. In Deutschland werden im Bereich Sportwetten Schätzungen zufolge 95 Prozent der Umsätze am Staat vorbei von nicht lizenzierten Anbietern erzielt.
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