Dass Felix Magath die längste Zeit Trainer auf Schalke war, gilt als beschlossen. Die Frage ist nur noch: Wann und wie fliegt er raus? Brisant: Die Suche nach einem langfristigen Nachfolger läuft - und der Wunschkandidat scheint früher bereitzustehen als bisher erwartet.
Sein Name: Ralf Rangnick. Die Zeichen verdichten sich immer weiter, dass der zuletzt in Hoffenheim entlassene Trainer bald bei den Königsblauen auf der Bank sitzen könnte.
So soll er mittlerweile sogar in Erwägung ziehen, noch vor dem Beginn der neuen Saison ins Bundesliga-Geschäft zurückzukehren. Dies hatte er bis zuletzt immer wieder abgelehnt.
Entscheidung am Mittwoch
Soweit ist es allerdings noch nicht. Denn nachdem der Krisengipfel am Sonntag zwischen Magath und Aufsichtsratschef Clemens Tönnies bereits nach 30 Minuten ohne Ergebnis endete, warten alle auf die außerordentliche Aufsichtsratssitzung am Mittwoch.
"Wir haben uns sachlich über die Probleme ausgetauscht. Am Mittwoch hat Felix Magath die Möglichkeit, die Dinge vor dem Aufsichtsrat auszuräumen", erklärte Tönnies nach dem Treffen, zu dem beide Seiten gleich ihre Anwälte mitgebracht hatten.
"Der nächste Termin ist am Mittwoch", sagte Magath. "Ansonsten gibt es nichts zu sagen."
Bei der Aufsichtsratssitzung am Montag stand das Thema Magath nicht auf der Tagesordnung. "Es war eine turnusmäßige Sitzung, in der Felix Magath keine Rolle gespielt hat. Das haben wir am Mittwoch auf der Pfanne", sagte Tönnies nach der vierstündigen Zusammenkunft.
Brisante Vorwürfe gegen Magath
Doch bereits im Vorfeld wurden jetzt brisante Details bekannt. Demnach droht Magath nach Informationen des "kicker" nicht nur der Rauswurf - sondern auch der Abschied ohne jegliche Abfindung. Der Grund: Ihm werden Verstöße gegen die Satzung angelastet. Demnach habe er mehrere Transfers nicht vom Gremium des Klubs genehmigen lassen. Dies ist aber ab einer Transfersumme von 300.000 Euro zwingend erforderlich.
Offiziell würden Magath (hat noch Vertrag bis 2013) noch zwölf Millionen Euro zustehen. Die könnte der Aufsichtsrat jetzt offenbar sparen - und Magath sofort kicken.
Rehhagel am Sonntag auf der Bank
Für den Fall, dass der 57-Jährige tatsächlich mit sofortiger Wirkung entlassen wird, steht nach übereinstimmenden Medienberichten Otto Rehhagel bereits als Interimscoach bereit. Der traf sich laut "kicker"-Informationen bereits mit Schalke-Vorstand Horst Heldt in Essen und könnte offenbar bereits am Sonntag gegen Leverkusen auf der Bank sitzen. Rehhagel soll Tönnies bereits zugesichert haben, bis zum Pokal-Finale auszuhelfen.
Heldt wollte ein Treffen weder bestätigen noch dementieren. "Dazu kann ich nichts sagen. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Es geht jetzt erst einmal um die Sitzung am Mittwoch und nicht um die Trainersuche", sagte Heldt am Montagabend.
Als zweiter Übergangs-Kandidat steht zudem Seppo Eichkorn bereit. Der arbeitet seit 2001 als Co-Trainer mit Magath zusammen - hat sich nun aber offenbar von seinem langjährigen Weggefährten abgewendet. Sein Vorteil: Er ist mit dem Team vertraut und würde der Mannschaft den Übergang zu einem neuen Cheftrainer erleichtern. Schließlich hat er sich bereiterklärt, auch unter einem neuen Vorgesetzten beim FC Schalke zu bleiben.
Doch vielleicht ist eine Übergangslösung auch gar nicht nötig. Nämlich dann, wenn sich Rangnick doch zu einem sofortigen Engagement entscheiden kann. Und die Chancen stehen aktuell gar nicht schlecht.
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