Das mit Spannung erwartete Treffen des Aufsichtsrates von Fußball-Bundesligist Schalke 04 mit Noch-Trainer Felix Magath findet nach "SID"-Informationen wohl Mitte der kommenden Woche statt.
Eine Einladung soll bereits erfolgt sein, damit wäre die erforderliche Frist von drei Tagen gewahrt. Zu diesem Termin könnte dann auch die mögliche Entlassung des Fußballlehrers thematisiert werden. Am kommenden Montag findet die turnusmäßige Aufsichtsratssitzung der Königsblauen statt.
Entlassung nicht auf der Tagesordnung
Die mögliche Entlassung von Magath steht bislang nicht auf der Tagesordnung des Meetings am Montag. Es wurde schon vor längerer Zeit zu dem turnusmäßigen Treffen des Gremiums eingeladen, eine kurzfristige Änderung der Agenda wurde den Mitgliedern nicht mitgeteilt. Um Magath als Vorstandsmitglied zu entlassen, müsste der Aufsichtsrat den 57-Jährigen drei Tage vor einer Sitzung mit diesem Tagesordnungspunkt offiziell einladen. Er bekäme dann Gelegenheit, sich mündlich dazu zu äußern.
Am Wochenende soll zuvor ein "Gespräch unter Männern" von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies mit Magath stattfinden. Dazu hatte der Fleischfabrikant am vergangenen Donnerstag den Trainer und Manager in Personalunion eingeladen. Bei Sky verkündete Magath am Samstag vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt allerdings, dass Tönnies erkrankt sei. Auf die Frage, ob er auch in der kommenden Saison Trainer des Altmeisters sei, sagte Magath: "Ja, wer denn sonst?!"
Fans gehen auf die Barrikaden
Die Fans des krisengeschüttelten Vereins unterdessen gehen gegen den Aufsichtsrat auf die Barrikaden und wollen Tönnies stürzen. Ein Fan hat via Facebook eine entsprechende Initiative ins Leben gerufen. Schon über 1000 Fans haben sich angeschlossen.
Laut Paragraf 6, Absatz, 2, der Vereinssatzung muss eine außerordentliche Mitgliederversammlung vom Vorstand unverzüglich einberufen werden, wenn mindestens zehn Prozent der stimmberechtigten Mitglieder des Vereins dies schriftlich mit Angabe des Grundes in ein und derselben Sache beantragen.
Es sind somit 9300 Unterschriften notwendig. Der Aufruf, sich der Initiative gegen Tönnies und den derzeitigen Aufsichtsrat anzuschließen, läuft noch bis zum 21. März.
Unter den Anhängern gärt es, nachdem Magath von Tönnies unter der Woche angezählt wurde und vor der Entlassung steht. Dabei steht der Traditionsklub im Viertelfinale der Champions League und im Endspiel des DFB-Vereinspokals.
Die Königsblauen haben sich inzwischen von Magaths Intimus, Mediendirektor Rolf Dittrich, getrennt. Zuletzt hatte Tönnies den umstrittenen Schalke-Coach Magath am Wochenende zu einem Gespräch "unter Männern" eingeladen, um sich auszusprechen. Der 57 Jahre alte Fußballlehrer hatte aber bekräftigt, seinen bis 2013 laufenden Vertrag erfüllen zu wollen.
Nach Angaben der Ruhr Nachrichten ist der Rauswurf von Dittrich juristisch umstritten. Angeblich soll er mit dem Vereinsrecht nicht in Einklang stehen. Der ehemalige Pressesprecher des 1. FC Köln und des VfL Wolfsburg soll per annum 250.000 Euro auf Schalke verdienen und wie Magath einen Kontrakt bis 2013 besitzen.
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