"Bei einem Transfer müssen sich drei Parteien einigen. Und wir geben Manuel nur ab, wenn unsere Vorstellungen erfüllt werden. Aus München hieß es ja zuletzt, man werde dort keine Mondpreise zahlen, und Schalke müsse sich bewegen. Warum muss sich ein Verein bewegen, der einen Spieler hat und ihn gerne behalten will? Mir persönlich wäre es am liebsten, wenn Manuel noch eine Saison bei uns spielt", sagte Rangnick im Interview mit der "Welt am Sonntag".
Neuers Vertrag endet erst am 30. Juni 2012, Schalke fordert angeblich weit mehr als 20 Millionen Euro. Die Bayern hatten die Königsblauen aufgefordert, keine "Mondpreise" aufzurufen. Nach Angaben der Bild soll eine erste Verhandlungsrunde kein greifbares Ergebnis gebracht haben.
Passenderweise können sich die Bayern-Verantwortlichen heute noch mal ein Bild von ihrem Wunsch-Keeper machen: Der FCB empfängt am 32. Spieltag Schalke 04 mit Manuel Neuer in der heimischen Allianz-Arena (18.15 Uhr im LIVE-TICKER).
Rangick: "Kann überall spielen"
Nach der Glanzleistung des Schalker Torwarts im Halbfinalhinspiel der Champions League gegen Manchester United (0:2) am vergangenen Dienstag hat er aber auch international verstärkt die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
"Nach seiner Leistung vom Dienstag kann ich mir nicht vorstellen, dass es irgendwo einen Topverein gibt, der einen Torwart sucht und dabei nicht an Manuel denkt. Ein Torwart, der soviel mitbringt wie er kann überall spielen: Bei Barcelona, Manchester United, Chelsea, Real Madrid, dem AC Mailand - so wie er spielt, passt er in jede Liga. Ich sehe im Moment weltweit keinen Torwart, der mehr mitbringt als Manu", sinnierte Rangnick.
Sollte Neuer doch abgegeben werden, will der Coach die Ablöse in neue Spieler investieren: "Ich gehe schon davon aus, dass wir wieder ausgeben dürfen, was wir einnehmen würden. Zumal ja auch die Einnahmen aus dem Viertelfinalsieg in der Champions League gegen Inter Mailand bestimmt nicht eingeplant waren."
Umbruch steht bevor
Rangnick plant allerdings generell einen personellen Umbruch des personell unter Vorgänger Felix Magath aufgeblähten Kaders.
"Wenn der jetzige Kader auch nur halbwegs komplett ist, haben wir mehr als 30 Spieler im Training. Außerdem kommen fünf derzeit ausgeliehene Spieler zurück. Ich kann als Spieler doch nur mit Identifikation und Engagement arbeiten, wenn ich eine realistische Chance habe, zu spielen. Das ist in dieser Konstellation aus meiner Sicht nicht möglich", so der Schalke-Coach.
Auf die Frage, wie viele Spieler denn vonnöten seien, meinte der Fußballlehrer: "Wenn jede Position qualitativ gut doppelt besetzt ist, reden wir über 20 Feldspieler. Dann nehmen wir noch ein oder zwei Nachwuchstalente dazu. Das ist ausreichend. Ob uns dieser Umbruch in einer Transferperiode gelingt, bleibt abzuwarten. Es gibt ja Verträge, die wir respektieren müssen. Ich darf das als Schalke-Trainer ja eigentlich gar nicht sagen: Aber schauen Sie sich den Kader von Borussia Dortmund an. Ich wage mal die Behauptung, die Borussia hat mit die wenigsten Spieler aller Vereine eingesetzt. Trotz Europa League und Länderspielen."
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