Rummenigge: Robben und Ribery bleiben

SID
Nach Franz Beckenbauer und Uli Honeß kritisierte auch Kalle Rummenige die Art von Louis van Gaal
© Getty

FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat einen Verkauf von Arjen Robben und Franck Ribery ausgeschlossen. Selbst wenn die Bayern in der kommenden Saison nur in der Europa League spielen.

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Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat einen Verkauf der beiden Superstars Arjen Robben und Franck Ribery kategorisch ausgeschlossen - auch wenn der deutsche Fußball-Rekordmeister die Teilnahme an der Champions League verpassen sollte. "Das kann ich garantieren. Aber nicht nur die zwei! Wir werden keinen Stammspieler verkaufen, von dem wir überzeugt sind", sagte Rummenigge im "Bild"-Interview.

Grundsätzlich würden Transfers für die kommende Saison nicht davon abhängen, ob sich der FC Bayern für die Königsklasse qualifiziert, stellte Rummenigge weiter klar: "2007 spielten wir auch nur im UEFA-Cup, verpflichteten aber Ribery, Toni, Klose und Altintop. Wir werden das mit Jupp gemeinsam beschließen. Aber eines ist klar: Es ist gesichert, dass wir Transfers machen."

Die Münchner suchen vor allem Verstärkungen für die wacklige Abwehr. Zudem soll Schalkes Nationaltorhüter Manuel Neuer verpflichtet werden.

Hohe Messlatte für Heynckes

Nach einer Saison ohne Titel setzte Rummenigge für den neuen Trainer Jupp Heynckes die Messlatte sehr hoch: "Wir müssen mit Jupp Heynckes und einigen Transfers, die passen müssen, um die Meisterschaft mitspielen und sie hoffentlich auch gewinnen. Der FC Bayern hat den Anspruch, erfolgreich um Titel zu spielen. Daran wird sich nichts ändern."

Für Übergangslösung Andries Jonker, der am Sonntag die Nachfolge des entlassenen Louis van Gaal antrat, gilt es erst einmal, den dritten Platz zu sichern. Für Rummenigge ist der bisherige Assistent (48) für die brisante Aufgabe genau der richtige Mann.

"Jonker ist bescheiden, sympathisch und hat auch einen klaren Plan. Es geht ja auch nicht darum, alles dramatisch zu verändern. Jonker ist der richtige Mann, um die richtigen Dinge beizubehalten und die fehlgelaufenen zu verändern", sagte der Bayern-Boss und fügte an: "Die Mannschaft ist in letzter Zeit aus atmosphärischen Gründen nicht an ihr Leistungsniveau gekommen. Jetzt müssen wir wieder den einheitlichen FC Bayern erleben."

Kritik an Louis van Gaal

In diesem Zusammenhang übte auch Rummenigge wie zuvor schon Präsident Uli Hoeneß und Kaiser Franz Beckenbauer Kritik am autoritären Führungsstil von van Gaal: "Gescheitert ist van Gaal ganz klar an seiner Art. Wenn man diesen Stil pflegt - genauso wie Magath - muss man Erfolg haben. Wenn der ausbleibt, gehen einem die Freunde verloren."

Rummenigge wollte zwar nicht verhehlen, "dass van Gaal mit seiner teils arroganten, dominanten Art in der ersten Saison einen extremen Erfolg gehabt hat. Aber in diesem Jahr war zum Teil gar keine Zusammenarbeit mehr möglich", sagte er in "Blickpunkt Sport" des bayerischen Fernsehens. Die Probleme hätten "an Dramatik gewonnen".

Van Gaal sei ein dominanter Mensch, "der andere Meinungen nicht umsetzt, es zählt nur die seine", führte Rummenigge weiter aus: "Das hat sich mit den Misserfolgen hochgeschaukelt und irgendwann ist die Diskussion dann zu Ende, und es geht nichts mehr." Der Bayern-Vorsitzende nannte ein Beispiel: "In der vergangenen Woche haben auch einige Spieler versucht, mit dem Trainer über taktische Maßnahmen zu sprechen und sind sehr emotional abgeblitzt."

Duell gegen Heynckes am Sonntag

Dagegen schwärmte Rummenigge über Heynckes, der ab 1. Juli zum dritten Mal Bayern-Coach wird: "Ich habe einen ganz fantastischen Eindruck von ihm. Er bezieht die Gremien und die Mannschaft mit ein. Er ist ein Mann, der überzeugt - und nicht überzeugt werden muss."

Dass Heynckes mit Leverkusen den Münchnern am Sonntag (So., 15.15 im LIVE-TICKER) im direkten Duell sogar einen weiteren Rückschlag erteilen könnte, ist für Rummenigge Teil des Geschäfts: "Das ist jetzt seine Aufgabe. Er hat immer gesagt: Bis zum 34. Spieltag kümmert er sich exklusiv um Bayer Leverkusen. Auch das zeichnet ihn aus."

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