Der ehemalige Nationaltorhüter Sepp Maier hat die Verantwortlichen des Fußball-Rekordmeisters Bayern München hart kritisiert und Thomas Kraft in Schutz genommen.
"Seit Jahren gibt es nur Theater, das hat mit Klinsmann angefangen. Dieses Theater kommt sicher nicht von der Mannschaft, sondern von oben", sagte der Weltmeister von 1974 sowie ehemalige Bayern-Profi und macht sich in einem Interview in der Münchner "tz" demonstrativ für den zuletzt kritisierten Torhüter Thomas Kraft stark: "Ich bleibe dabei: Er ist ein talentierter Mann, ein guter."
Dass Präsident Uli Hoeneß am Sonntag nach der Trennung Trainer Louis van Gaal behauptet habe, mit dem Torwartwechsel von Jörg Butt zum 22 Jahre alten Kraft sei "die ganze Scheiße" losgegangen, weist Maier vehement zurück: "So kann man das auf keinen Fall sagen, der Thomas hat gut gehalten. Klar, in Nürnberg war er unsicher. Aber das ist ja kein Wunder, wenn alle nur von Manuel Neuer sprechen. Es ist doch ganz klar, dass sich ein junger Kerl darüber Gedanken macht. Aber mit Thomas trifft es den Falschen. Es liegt sicher nicht allein am Torwart."
Sepp Maier: "Eine Frechheit"
Es liege auch an der Mannschaft, die in Nürnberg (1:1) eine "unterirdische Leistung" abgeliefert habe, so Maier weiter. "Dass man dann nach so einer Leistung auf einen jungen Torwart losgeht, ist in meinen Augen eine Frechheit. Das geht so nicht."
Maier, der von 1962 bis 1979 immerhin 536 Spiele für die Bayern absolvierte, sieht die Fehler eher in der Vorstandsetage.
"Ach, die Verantwortlichen sollen zuerst einmal auf sich selbst schauen, bevor sie anderen die Schuld geben", sagte Maier und ergänzte: "Da wird der Lucio verkauft, der Zé Roberto, im Winter lässt man auch noch van Bommel gehen. Mit ihm ist der letzte giftige Kerl gegangen. Und dann wundert man sich, wenn man um den dritten Platz kämpfen muss."
Die Bundesliga in der Übersicht