Vor dem letzten Spiel gegen den VfB Stuttgart stimmte die Südkurve noch einmal ihren Lieblings-Schlachtruf der letzten Monate an. "Thomas Kraft - oleole, Thomas Kraft - oleole", grölten die Anhänger des FC Bayern, nachdem der Torhüter von Stadionsprecher Stefan Lehmann verabschiedet wurde.
Kraft schließt sich Hertha BSC an und "flüchtet" damit vor Manuel Neuer. Der Nationaltorhüter wird aller Voraussicht nach ab der kommenden Saison die Nummer eins beim FC Bayern.
Ein äußerst geringer Teil der Fans des Rekordmeisters, die Ultra-Gruppierung Schickeria, hatte vehement versucht, den Wechsel des "Schalke-Ultras" Neuer nach München zu verhindern. Als Schalke Anfang März im DFB-Pokal beim FC Bayern antrat, streckten die Fans Hunderte Zettel in die Höhe mit der Aufschrift: "Koan Neuer".
Neuer wurde gnadenlos ausgepfiffen und mit dem weisen und intelligenten Schlachtruf: "Neuer, du A...loch" beschimpft.
Die Fan-Proteste der Schickeria gingen aber weiter und wurden weitaus gehässiger. Im Kreuzfeuer der Kritik stand urplötzlich Uli Hoeneß, weil er die "Blauen Schweine" vom TSV 1860 München nicht schlachten, sondern mit Finanzhilfen am Leben lassen wollte. Ein peinlicher Vorfall.
Hoeneß bekam in den Tagen und Wochen danach von allen Seiten die Unterstützung, die er sich als Spieler, Manager und Präsident in den letzten 35 Jahren beim FC Bayern erarbeitet und verdient hat.
Und die Schickeria? Die bekam heftigen Gegenwind auf eigenem Terrain. Die überwiegende Mehrheit der Bayern-Fans im Stadion ist ganz klar pro Neuer und contra Schickeria.
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