Der deutsche Fußballmeister Borussia Dortmund verliert möglicherweise doch seinen Top-Spieler Nuri Sahin an den spanischen Rekordmeister Real Madrid.
Nach Angaben der spanischen Sporttageszeitung "Marca" habe sich der 22-Jährige mit den Königlichen auf einen Wechsel verständigt. Der BVB-Mittelfeldstar wird als "grandioser Linksfuß" beschrieben und mit Frankreichs Weltmeister Zinedine Zidane verglichen.
Zehn Millionen Euro Ablöse
Angeblich besitzt Sahin eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2013 datierten Vertrag bei der Borussia. Danach dürfte der türkische Nationalspieler die Schwarz-Gelben für sechs Millionen Euro am Saisonende verlassen. Laut Marca kostet Sahin allerdings zehn Millionen Euro Ablöse.
Bei Real spielt bereits der Ex-Bremer Mesut Özil, der wie Sahin von Reza Fazeli beraten wird. Der in Lüdenscheid geborene Sahin soll bei den Madrilenen angeblich sein Jahresgehalt auf mindestens vier Millionen Euro verdoppeln.
Die Borussia hatte am Sonntag bereits gelassen auf erste Meldungen aus Spanien bezüglich Sahin reagiert.
Zorc: "Team zusammenhalten"
"Nuri Sahin hat uns nicht mitgeteilt, wo er seine sportliche Zukunft sieht", sagte indes Borussias Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Interview mit den "Ruhr Nachrichten". Innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen wollen die Schwarz-Gelben eine Entscheidung von Sahin, der aufgrund eines Innenbandanrisses im Knie bis zum Saisonende ausfällt.
Sahin selbst kündigte auf seiner "Facebook"-Seite an: "Wir werden Ende der Woche, zusammen mit dem Verein, eine Entscheidung treffen."
Watzke: "Wir haben immer gesagt, dass wir unmittelbar nach dem Saisonende Klarheit haben wollen." Auf die Frage, ob der Nürnberger Ilkay Gündogan Sahin, den konstantesten und wohl besten Borussen-Spieler in der Meister-Saison, ersetzen wird, meinte der BVB-Boss: "Das wissen wir noch nicht. Ilkay Gündogan hat bislang entgegen anders lautender Gerüchte noch keinen Vertrag unterschrieben."
Sahin war mit 16 Jahren und 335 Tagen der jüngste Spieler, der in der Bundesliga-Geschichte jemals zum Einsatz kam, und mit 17 Jahren auch jüngster Torschütze in der Historie des Fußball-Oberhauses.
50 Millionen Euro Verbindlichkeiten
Die Ablöse für Sahin könnte allerdings einen weiteren Beitrag zur wirtschaftlichen Konsolidierung des westfälischen Traditionsklub leisten, der vor sechs Jahren vor der Insolvenz gestanden hatte. Die Verbindlichkeiten der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) sollen sich zurzeit noch auf rund 50 Millionen Euro belaufen.
Die Einnahmen in der kommenden Champions-League-Saison (20 Millionen Euro sind garantiert) sollen auch zum Abbau der Schuldenlast genutzt werden.
"Klares Ja. Es ist unser ambitioniertes Ziel, in den kommenden ein bis zwei Jahren operativ schuldenfrei zu sein. Aktuell haben wir außerhalb der Stadionfinanzierung noch schwankende Verbindlichkeiten zwischen fünf und sieben Millionen Euro", sagte Watzke.
Nuri Sahin im Steckbrief