Kahn wirft Bayern fehlende Philosophie vor

SID
Oliver Kahn wirft dem FC Bayern zu wenig Weitsicht bei der Kaderplanung vor
© Getty

Der ehemalige Nationaltorhüter Oliver Kahn hat Bayern München eine fehlende Vereinsphilosophie und mangelnde Weitsicht in der Kaderplanung vorgeworfen.

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"Phasenweise fragt man sich, wie passen jetzt die Spieler wirklich zusammen. Es geht nicht immer nur darum, dass man bestimmte Namen kauft oder Spieler holt, die einmal gut gegen Bayern München gespielt haben", sagte der frühere Kapitän der Bayern in der TV-Sendung "Audi Star Talk" auf "Sport1".

Stattdessen müsse man sich Gedanken machen, was für die Zukunft eine wirklich strategische, funktionsfähige Lösung für den Verein darstellen könne. "Was ich vermisse, wie etwa auch bei Real Madrid, ist die wirkliche Idee vom Fußball", sagte der 41-Jährige, der die Transfer- und Vereinspolitik des spanischen Meisters FC Barcelona als Vorbild und Maßstab sieht.

"Kontinuität ist Basis für Erfolg"

Die Verpflichtung von Jupp Heynckes als neuen Bayern-Trainer bezeichnete Kahn als eine "verständliche Lösung". Dennoch zweifelt er, ob der 66-Jährige dem Klub auch langfristig zu erhoffter Stabilität verhelfen kann. "Jupp Heynckes kennt den Verein, er war schon zwei, drei Mal da. Aber ob es wirklich die nachhaltige Lösung ist, mit der man wirklich Kontinuität auf der Trainerposition anstrebt, weiß ich nicht." Dabei sei diese Kontinuität "letztlich immer die Basis für Erfolg".

Dagegen ist der frühere Welttorhüter überzeugt, dass die Münchner bei der bevorstehenden Verpflichtung von Nationaltorwart Manuel Neuer die richtige Wahl treffen. "Ich bin in einem ähnlichen Alter zum FC Bayern München gewechselt und würde sagen, dass ich von der Entwicklung noch nicht so weit war, wie es der Manuel heute schon ist. Ich denke, da macht der FC Bayern nichts verkehrt, wenn er diesen Torhüter holt."

Kahn: Schweinsteiger muss sich steigern

Gleichzeitig kritisierte er den Hype, der jüngst um den Schalker entstanden ist. "Als er zu einem Über- und Weltklasse-Torhüter gemacht worden ist, genau in diesem Moment haben die Leistungen nachgelassen. Dann hat man gesehen, dass er auch Probleme hat." Manchmal sei es besser, einen jungen Torhüter eher ruhig zu behandeln, als ihn immer in die höchsten Sphären zu heben. "Das schafft er auch so."

Sein ehemaliger Weggefährte Bastian Schweinsteiger müsse sich dagegen in der kommenden Spielzeit wieder steigern. "Er hat in den letzten Wochen und Monaten nicht mehr so gut gespielt. Er muss sehen, dass er in der nächsten Saison wieder eins draufsetzen kann. Ich hoffe, dass er im Urlaub nicht nur am Strand liegt", sagte Kahn.

Die Bundesliga-Saison 2010/2011

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