Ein Nachfolger scheint in dem ehemaligen Porsche-Manager Gerd Mäuser bereits gefunden, doch regt sich Widerstand gegen den Kandidaten des Aufsichtsrates.
Die Oppositionsgruppe "Aktion VfB 2011" bringt Helmut Roleder als Gegenkandidaten ins Spiel und fordert mehr Mitspracherecht und "Basisdemokratie".
Der 57 Jahre alte Ex-Keeper Roleder, der von 1969 bis 1986 das VfB-Tor gehütet hatte, braucht allerdings eine Satzungsänderung, um überhaupt an der Wahl teilnehmen zu können. 75 Prozent der Mitglieder muss Roleder auf seine Seite bringen, um das alleinige Recht des Aufsichtsrates, einen Präsidentschaftskandidaten zu nominieren, kippen zu lassen.
Stuttgart erkennt Brisanz der Mitgliederversammlung
Der VfB Stuttgart hat nach der schwachen Saison 2010/2011, die nur auf Platz zwölf abgeschlossen wurde, die Brisanz der Mitgliederversammlung erkannt. In einer bemerkenswerten Kampagne brachte der Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Dieter Hundt den Favoriten Mäuser in Stellung.
In einem "Online-Special zur Mitgliederversammlung" kommt dabei sogar der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL, Christian Seifert, zu Wort.
Seifert hält "das Gebaren selbsternannter Reformer oder Oppositionsgruppierungen" für bedenklich. "Zu einem Zeitpunkt, an dem Geschlossenheit das Maß aller Dinge sein musste, wurde Unruhe in den Verein getragen", schrieb er auf der VfB-Homepage.
Mäuser reicht einfache Mehrheit
Sollte Roleder die Dreiviertelmehrheit zur Satzungsänderung nicht erreichen, reicht Mäuser die einfache Mehrheit der Stimmen, um die Nachfolge von Erwin Staudt anzutreten.
Bekommt der 53-Jährige allerdings weniger als 50 Prozent, dann muss der Aufsichtsrat binnen der kommenden drei Monate eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um Staudts Nachfolger wählen zu lassen.
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