Das stellte sich kurz vor dem Bundesliga-Start am Freitag gegen den Hamburger SV heraus. Nach der Rückkehr des Argentiniers aus seiner Heimat haben die BVB-Ärzte einen schweren Muskelfaserriss diagnostiziert. "Er wird nicht nur drei, sondern fünf bis sechs Wochen ausfallen", bestätigte Jürgen Klopp im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt.
Ursprünglich war nach der Verletzung, die sich der paraguayische Nationalspieler im Finale der Copa America zugezogen hatte, seitens des Mannschaftsarztes von Paraguay von einer dreiwöchigen Pause geredet worden.
Barrios früher als geplant zurückbeordert
"Schon die Ultraschallbilder, die uns rübergeschickt wurden, ließen Schlimmeres befürchten", so der BVB-Trainer. Deshalb habe man Barrios, der in der vergangenen Saison 16 Bundesliga-Treffer erzielt hatte, früher als geplant wieder aus Südamerika nach Dortmund beordert.
"Glückwünsche für die Meisterschaft werden ab sofort nicht mehr entgegengenommen", stellte Klopp klar. "Was Freitag stattfindet, ist das erste Spiel einer langen Saison, mit allen Chancen und Risiken. Wir wollen in erster Linie guten Fußball spielen und viele Punkte sammeln."
Dabei wird höchstwahrscheinlich jene Mannschaft auflaufen, die sich am vergangenen Samstag in der Auftaktrunde des DFB-Pokals souverän beim Drittligisten SV Sandhausen (3:0) durchgesetzt hat. Chris Löwe wird folglich den weiterhin im Aufbautraining befindlichen Nationalspieler Marcel Schmelzer auf der linken Abwehrseite ersetzen.
Wer startet neben Gündogan?
Noch nicht klar ist angeblich, ob Sebastian Kehl oder Sven Bender vor der Abwehr die Doppelsechs mit Ilkay Gündogan bilden wird. Nationalspieler Bender befindet sich nach seiner Knieoperation seit zwei Wochen wieder im Mannschaftstraining, Kehl zeigte in Sandhausen eine gute Vorstellung.
"Es ist eine sehr schwere Entscheidung für mich. Was wiegt schwerer: die nur zwei Wochen Training von Bender oder die lange Pause und fehlende Spielpraxis von Kehl?", fragte Klopp, für den feststeht: "Es wird grundsätzlich der spielen, der bewiesen hat, dass er das Zeug besitzt, um gegen den HSV zu gewinnen. Ansonsten haben meine Entscheidungen nur jeweils eine Woche Gültigkeit."
Man wolle alles, was man sich erarbeitet habe, schon gegen Hamburg auf den Platz bringen, mit Leidenschaft und Willen agieren. "Wir haben noch Spielraum nach oben, aber auch die Zuschauer. Wenn sie nicht nur die Tore, sondern auch noch jeden gewonnenen Zweikampf bejubeln würden, das fänd ich geil", sagte Klopp mit einem spitzbübischen Lächeln.
Seine Miene hellte sich noch mehr auf, als der Name Shinji Kagawa fiel. "Er hat alle Hoffnung nach seinem Comeback erfüllt. Er selbst setzt sich stark unter Druck und ist der Meinung, dass er vor seiner Verletzung in der Hinrunde der vergangenen Saison noch nicht alles gezeigt hat."
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