VfB Stuttgart: Gleich neun Nachwuchsspielern hat der VfB vor dieser Saison einen Profivertrag offeriert, ein klares Signal dafür, dass sich die Schwaben wieder verstärkt aus der eigenen Akademie bedienen wollen. Bisher verläuft die Integration der Talente aber allenfalls schleppend. Lediglich in den Länderspielpausen füllen einige der Spieler aus der zweiten Mannschaft die Trainingseinheiten der Profis auf, andere sind verletzt. Der einzige, der es bisher zu Bundesligaminuten gebracht hat, ist Bernd Leno - allerdings steht der seit ein paar Wochen bei Bayer Leverkusen unter (Leih-)Vertrag. Die restlichen Hoffnungsträger wie Raphael Holzhauser, Kevin Stöger oder Christoph Hemlein sind derzeit noch sehr weit von der Bundesliga entfernt und verdingen sich so lange weiter bei der U 23 in der dritten Liga.
1899 Hoffenheim: In der Hinrunde 2008/09 erzielte Vedad Ibisevic 18 Tore für Hoffenheim und hatte maßgeblichen Anteil an der Herbstmeisterschaft des Aufsteigers. Danach ging's stetig bergab für den Bosnier. Lange Verletzungspause in der Rückrunde 08/09, zwölf Tore in der Saison darauf und nur noch acht 2011/11. Ibisevic wollte Hoffenheim verlassen, doch der Wechsel zu den Blackburn Rovers platzte. Aufgrund eines Muskelbündelrisses im Oberschenkel ist ein Comeback derzeit nicht absehbar. Zudem hat Ryan Babel als Mittelstürmer zuletzt besser gespielt, als auf dem linken Flügel. Mit Peniel Mlapa und - trotz eines schwachen Starts - auch Sven Schipplock hat Trainer Holger Stanislawski zusätzliche Alternativen. Auf den Flügeln haben sich Fabian Johnson (rechts) und Chinedu Obasi (links) etabliert. Auch Sejad Salihovic, Boris Vuckovic und Firmino können außen spielen. Derzeit spricht wenig für eine glückliche Zukunft von Ibisevic in Hoffenheim.
Hannover 96: Durch den zeitlich unbestimmten Ausfall von Markus Miller infolge eines Burnout-Syndroms hat 96 hinsichtlich der Dreifachbelastung ein Problem auf der Torhüterposition hinter Ron-Robert Zieler. Derzeit ist der 18-jährige Österreicher Samuel Radlinger, der noch ohne Profieinsatz ist, Hannovers Nummer zwei. Laut "Bild" ist 96 an einer Verpflichtung von Darius Kampa interessiert, der nach seinem Abschied aus Unterhaching vertragslos ist und sofort einspringen könnte.
FC Schalke 04: Zwölf Tore in acht Pflichtspielen - Klaas-Jan Huntelaar ist in bestechender Form. Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte (14 Millionen Euro) macht sich allmählich bezahlt. Für die finanziell chronisch klammen Knappen ist Huntelaar derzeit goldwert, denn: Mit jedem Tor steigt sein Marktwert. Huntelaar ist noch bis 2013 an Schalke gebunden, ein Verkauf im nächsten Sommer würde viel Geld einbringen. Schalkes Manager Horst Heldt denkt derzeit aber weder an mögliche Millionen aus einem Huntelaar-Verkauf, noch an eine vorzeitige Vertragsverlängerung. "Wir haben das Thema auf dem Schirm. Doch erst einmal wollen wir die weitere Entwicklung abwarten. Wie in seiner ersten Schalke-Saison hat Klaas-Jan Huntelaar gut angefangen, macht einen sehr starken Eindruck. Nun erwarten wir Konstanz, bei ihm und auch allen anderen", stellte Heldt klar.
1. FC Köln: Was ist eigentlich aus Alexandru Ionita geworden? Der 22-jährige Stürmer kam 2010 für 1,5 Millionen Euro nach Köln, stand aber trotz großer Vorschusslorbeeren insgesamt nur 114 Minuten (!) für den FC auf dem Feld. Immer wieder warfen den Rumänen Verletzungen zurück, doch jetzt ist er wieder zurück: Beim Testspiel gegen Sandhausen spielte und traf er. Coach Stale Solbakken dürfte sich besonders gefreut haben, denn im Sturm ist der FC hinter Lukas Podolski und Milivoje Novakovic sehr dünn besetzt. Im "Express" verriet Ionita, dass er auch selbst an seinem ersten schwachen Jahr Schuld war: "Ich kam aus Rumänien und dachte ich sei jetzt der große Star hier. Das war der größte Fehler." Heute sagt er: "Ich habe mich massiv selbst überschätzt." Jetzt will er wieder angreifen - auch wegen Solbakken: "Der neue Trainer ist ein Super-Typ, er spricht viel mit mir. Ich warte auf meine Chance. Denn ich habe hier etwas zu beweisen."
1. FC Kaiserslautern: Der Verkauf von Ivo Ilicevic war aus zwei Gründen sinnvoll: Erstens wollte der Kroate seit geraumer Zeit weg, wirkte in dieser Spielzeit phasenweise lustlos und erwies seiner Mannschaft mit der Roten Karte im Spiel gegen Bayern einen Bärendienst. Zweitens spülte der Transfer vier Millionen Euro in die klammen Kassen des FCK. Nun stellt sich aber die Frage: Wer soll den dribbelstarken Flügelspieler auf der linken Seite ersetzen? Kandidaten gibt es genug: Walch, Fortounis, Kirch, de Wit, Sahan, Sukuta-Pasu oder der wieder genesene Vermouth sind zwar allesamt Rechtsfüße, haben aber schon auf links gespielt. Auf der anderen Seite? Hat einer von ihnen wirklich die nötige Qualität, um Ilicevic zu ersetzen? "Die gesamte Mannschaft ist gefordert, den Weggang aufzufangen", äußert Trainer Marco Kurz bei SPOX offenbar seine Zweifel. Er sagt aber auch: "Wir sind von unserem Kader und dessen Potential absolut überzeugt. Wir können und werden das kompensieren!"(Das komplette SPOX-Interview mit Marco Kurz erscheint am Freitag)
Bayer Leverkusen: Bittere Nachricht für Neuzugang Michael Ortega. Der 20-jährige Kolumbianer, der bei der U-20-WM 2011 für Aufsehen gesorgt hatte und daraufhin von Bayer für ein Jahr vom mexikanischen Klub Atlas Guadalajara ausgeliehen wurde, zog sich in seinem ersten Training mit der Werkself einen Meniskusriss im linken Knie zu und muss operiert werden. Nach Tranquilo Barnetta ist Ortega der zweite Spieler von Trainer Robin Dutt, der sich binnen kurzer Zeit einem Eingriff am Meniskus unterziehen muss und für mehrere Wochen ausfallen wird.
Der 5. Spieltag der Bundesliga im Überblick